Große Erwartungen ans digitale Kino

Dank Shrek, Harry, Homer und Co. verzeichnet die Kinowirtschaft derzeit ein leichtes Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr. Der Verband der Filmverleiher (VdF) veröffentlicht die aktuellen Trendzahlen.

Danach blickt die Kinowirtschaft bei einem Umsatzplus von 1,12 Prozent für die aktuellen Wochenendergebnisse optimistisch nach vorne. Bis zur Kalenderwoche 32 konnten allein an den Wochenenden rund 347 Millionen Euro eingespielt werden – über 3,8 Millionen Euro mehr als im selben Zeitraum 2006 (Quelle: VdF, Erhebung der Wochenendergebnisse von Donnerstag bis Sonntag für Besucher und Umsatz, KW 1 – KW 32, 2007).

Dieses Ergebnis verdanke die Kinowirtschaft vor allem Sommer-Blockbustern wie „Harry Potter und der Orden des Phoenix“ (12.07.07) oder „Die Simpsons – der Film“ (26.07.07), Kinderfilmen wie „Die wilden Kerle 4“ (01.02.07) oder Arthouse-Highlights wie „Irina Palm“ (14.06.2007), heißt es auf Verbandseite. Die Wochenend-Besucherzahlen lägen derzeit mit minus 1,67 Prozent (2006: 54.575.134 Besucher; 2007: 53.661.925 Besucher) fast gleichauf zum Vorjahr und zeigten seit Anfang des Jahres einen kontinuierlichen Aufwärtstrend.

„Wir sind angesichts des langen, guten Sommers mit den Ergebnissen für das erste Kinohalbjahr 2007 sehr zufrieden. Von Januar bis August 2007 ist der Umsatz kontinuierlich gestiegen und hat zur Jahresmitte das Vorjahresergebnis sogar noch leicht übertroffen“, erklärt Dr. Thomas Negele, Vorstandsvorsitzender des HDF Kino e.V. Auch die Besucherzahlen gingen konstant nach oben. Insgesamt gehe er davon aus, dass man das Vorjahresniveau erreiche.

Um auch in Zukunft den Besuchern neue Kinoerlebnisse bieten zu können, arbeitet die Kinowirtschaft weiterhin an der deutschlandweiten Einführung des digitalen Kinos. Hervorragende Bildqualität und neue Sound-Erlebnisse sollen nicht nur Technik-Begeisterte überzeugen. Zudem soll digitales Kino im Bereich der Kinowerbung punkten: Werbetreibende sollen Spots künftig kurzfristig, kostengünstig und individuell einsetzen können, damit werde Kinowerbung lokal wie national attraktiver.

Die digitale Technik ermögliche auch ganz neue Filmerlebnisformen, wie etwa digitales 3D-Kino. Wie viel Potenzial der dreidimensionale Film habe, zeige ganz aktuell das Beispiel von „Harry Potter und der Orden des Phoenix“. Weitere 3D-Filme wie zum Beispiel James Camerons Science-Fiction-Film „Avatar“ sowie Animationsfilme wie „Shrek 4“ und „Ice Age 3“ seien bereits in der Produktion und würden mit Spannung erwartet. „Digitales Kino stellt eine große Chance für die deutsche Kinowirtschaft dar und bietet ein weiteres Alleinstellungsmerkmal gegenüber der TV-Unterhaltung und dem Home-Entertainment“, bestätigt Jan Oesterlin, Geschäftsführer bei Zukunft Kino Marketing, einer Agentur, die die Kampagne „Kino. Dafür werden Filme gemacht.“ ins Leben rief.

Das zweite Kino-Halbjahr verspriche große Filme, darunter viele deutsche Produktionen wie die Teeniekomödie „Leroy“ (27.09.07), der neue Animationsfilm von Michael „Bully“ Herbig „Lissi und der wilde Kaiser“ (25.10.07), der Jugend- und Familien-Film „Die Drei ??? – Das Geheimnis der Geisterinsel“ (08.11.07) und der gleich zweifach in Cannes prämierte neue Film von Regisseur Fatih Akin „Auf der anderen Seite“ (27.09.07). Weitere Highlights seien deutsch-internationale Koproduktionen wie etwa der Drama-Thriller „Trade – Willkommen in Amerika“ (18.10.2007).

Aber auch US-Filme sorgten in den kommenden Monaten für Vielfalt, wie etwa die von vielen bereits erwartete und in den USA sehr erfolgreich gestartete Fortsetzung des Action-Thrillers um Jason Bourne „Das Bourne Ultimatum“ (06.09.07), die aufwändige Romanverfilmung „Der Goldene Kompass“ (06.12.07), „Rezept zum Verlieben“ (13.09.07) – die Neu-Verfilmung der deutschen Romantik-Komödie „Bella Martha“ – oder das Animations-Abenteuer „Ratatouille“ (03.10.07).

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