Kund*innen, die Ende vergangener Woche zum Go2Market-Store in der Aachener Straße in Köln gehen wollten, standen vor verschlossenen Türen. Dabei ist der Testsupermarkt normalerweise Donnerstag, Freitag und Samstag geöffnet. Kein Hinweis auf den Grund der Schließung an der Tür. Den gab es bis zum Montagabend auch nicht von Seiten des Unternehmens, dem gleichnamigen Wiener Start-up.
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge steckt hinter der Schließung die Insolvenz des Unternehmens im Heimatland Österreich. Dort hatte Go2Market bereits Mitte Mai einen Insolvenzantrag gestellt, wie unter anderem das Portal „Marktforschung.de“ berichtet. Das Start-up hatte 2021 am zweiten Start-up-Pitch von „Marktforschung.de“ mitgemacht und galt laut dem Portal als eines der Geschäftsmodelle, die durch die Schließung der stationären Testmärkte wie des GfK-Testmarktes in Haßloch entstandene Lücke hätten schließen können.
Nur Mitglieder können Neuprodukte einkaufen
In den Testmärkten fanden sich viele Neuprodukte in den Regalen. Kund*innen kaufen dort ganz normal ein, sie müssen allerdings ein Mitglieds-Abo bei Go2Market abschließen.
Das Unternehmen hatte die Einstellung ihrer Dienstleistung in Österreich bereits Ende März angekündigt, allerdings sollte der Testmarkt in Köln sowie der erst in diesem Frühjahr gestartete Online-Marktforschungssupermarkt weiter betrieben werden.
App suggeriert, der Betrieb laufe weiter
Das Geschäftsmodell des Go2Markets in Köln scheint nicht aufgegangen zu sein: Wie das Stadtportal „Mit Vergnügen“ berichtet, standen Kund*innen in der Aachener Straße in Köln bereits vergangene Woche vor verschlossenen Türen. Auch bei Google heißt es „Dauerhaft geschlossen“. Über die App wird Mitgliedern hingegen nach wie vor suggeriert, ihr Guthaben für den laufenden Monat stünde zur Verfügung und der Betrieb laufe wie gewohnt weiter.
Also doch kein Hinweis auf eine bevorstehende Schließung des Testsupermarkts? Von Seiten des Unternehmens gibt es hierzu keine Informationen. Für eine Stellungnahme war Go2Market bis zum Montagabend nicht zu erreichen.
(ccm, Jahrgang 1984) ist seit Oktober 2021 Chefredakteurin der absatzwirtschaft. Neben der Weiterentwicklung der journalistischen Marke verantwortet sie die crossmediale Themenplanung sowie die Konzeption und Pilotierung neuer Formate mit Schwerpunkt Digital Storytelling. Aufgewachsen zwischen Südamerika und Deutschland lebt sie aktuell mit Freund und Kater in Köln.