Eine neue Studie der Marktforschungsinstituts GfK zur Einzelhandelskaufkraft in Europa zeigt signifikante Unterschiede in den Konsumausgaben der europäischen Länder. Im Durchschnitt beträgt die Einzelhandelskaufkraft pro Kopf 6.517 Euro. Hervorzuheben ist Luxemburg, wo die Pro-Kopf-Ausgaben im Einzelhandel bei 12.067 Euro liegen – das entspricht mehr als 85 Prozent über dem europäischen Durchschnitt. Damit führen die Luxemburger die Rangliste deutlich an. Deutschland hingegen liegt mit 6.667 Euro am nächsten am Durchschnitt und rangiert damit auf Platz 13. Rumänien schließt mit 2.986 Euro pro Kopf die Tabelle ab.
Insgesamt haben die Einwohner der 25 untersuchten europäischen Länder zusammen rund 3,4 Billionen Euro für Einzelhandelsausgaben zur Verfügung. Filip Vojtech, Experte für Einzelhandel und Geomarketing bei GfK, kommentiert: „Die Deutschen liegen im europäischen Vergleich im Mittelfeld, verwenden jedoch relativ gesehen einen geringeren Anteil ihres Einkommens für den Einzelhandel als viele ihrer Nachbarn. Dies ist besonders in osteuropäischen Ländern anders, wo oft mehr als die Hälfte des Einkommens in den Einzelhandel fließt – wie beispielsweise in Ungarn.“
GfK-Studie zeigt erhebliche regionale Unterschiede
In 13 der 25 Länder liegt die Einzelhandelskaufkraft über dem Durchschnitt, während die übrigen 12 Länder darunter liegen. Rumänien bildet das Schlusslicht mit lediglich 2.986 Euro pro Kopf, was etwa 46 Prozent des europäischen Durchschnitts entspricht.
Auch innerhalb der Länder gibt es erhebliche regionale Unterschiede. So ist die Einzelhandelskaufkraft im westlichen Teil Londons doppelt so hoch wie im nationalen Durchschnitt und sogar 2,6-mal höher als in Sunderland. Ähnliche Muster sind in vielen europäischen Hauptstädten zu beobachten, einschließlich Paris, Budapest und in skandinavischen Städten.
Die „GfK Einzelhandelskaufkraft Europa“-Studie bietet detaillierte Einblicke auf Gemeinde- und Postleitzahlebene für 25 Länder und umfasst zusätzlich Daten zur allgemeinen Kaufkraft, Sortimentskaufkraft sowie Bevölkerungs- und Haushaltsdaten. Die Berechnung basiert auf Daten der Einkommensteuerstatistik, Transferleistungen und Wirtschaftsprognosen. Die nominal verfügbaren Einkommen werden ohne Inflationsanpassung ausgewiesen und umfassen alle Netto-Einkommensbestandteile.