Anna besucht ihren an Demenz erkrankten Vater im Pflegeheim; er erkennt sie nicht und sitzt teilnahmslos auf seinem Stuhl. Auf dem Weg nach Hause bricht die junge Frau in Tränen aus und fasst einen Entschluss: Bei ihrem nächsten Besuch setzt sie ihrem Vater eine Virtual-Reality-Brille auf, spielt im Bilder aus ihrer Kindheit vor – bis er sich schließlich an sie erinnern kann und ihren Namen nennt.
Zu Tränen gerührt
https://www.youtube.com/watch?v=Ww1TpTh2Z2Q
Im den sozialen Medien sind die Reaktionen auf die Werbung überaus gespalten. So kommentiert zum Beispiel eine Facebook-Nutzerin den Spot mit den Worten: „Ich bin Altenpflegerin und sie hat mich zu Tränen gerührt weil ich ähnliches Täglich erlebe!“. Eine andere schreibt: „Das ist der schönste Werbespot den ich seit langem gesehen hab! ? Danke Saturn, dass ihr gezeigt habt, dass man die Technik auch für schöne Dinge einsetzen kann.“
Bei Twitter heißt es unter anderem:
Meine Mutter (83) ist auch begeistert! „Das ist keine Werbung, da steckt mehr dahinter“ ??@jungvonmatt https://t.co/vcwi2s8qPF via @wuv
— Frank Behrendt (@frankzdeluxe) 1. November 2017
Ich wollte sie eigentlich doof finden, aber irgendwie machen die neuen #Saturn-Spots was mit mir.
„Anna“ erinnert mich sehr sehr an Oma…— katischakalaka (@ktschk) 2. November 2017
Doch es gibt auch zahlreiche Gegenstimmen
Manche werfen Jung von Matt und Saturn Geschmacklosigkeit vor: „Den Leuten die wirklich damit zutun haben haben es nicht leicht und ihr macht daraus eine Werbung um euren scheiß zu verkaufen“, heißt es zum Beispiel in der Facebook-Kommentarspalte. Oder: „Das Schlimme ist: Manche Menschen glauben das auch noch, dass man einen kranken Menschen so seine Erinnerung zurückgeben könnte. Davon abgesehen, dass man solch eine schlimme Krankheit „benutzt“ um Werbung zu machen, ist absolut geschmacklos.“
Ich hoffe, jemand bei @jungvonmatt schämt sich ein bisschen für diesen #Saturn-Spot. Billiger kann man kaum auf die Tränendrüse drücken.
— Lukas Bay (@bayl) 1. November 2017
Meint ihr das wirklich Ernst mit der #Saturn Werbung? pic.twitter.com/mpx75pHXrt
— AlternaXV (@AlternaXV) 1. November 2017
Bei Facebook reagiert Saturn Deutschland auf die Kritik und erklärt:
Wir möchten mit unserem Spot die Gefühle von Angehörigen von kranken Menschen nicht verletzen, es tut uns leid, wenn dies der Fall sein sollte. Mit unseren Spots stellen wir dar, welche Rolle Technik im Leben von Menschen spielen kann – in schönen und in schwierigen Momenten. Wir haben dabei nicht das konkrete Krankheitsbild von Alzheimer im Blick gehabt. Es gibt sehr viele unterschiedliche Formen des Vergessens im Alter. Wir zeigen einen individuellen Moment wiederkehrender persönlicher Erinnerung, der so nicht unrealistisch ist. Im Übrigen gibt es in der Tat auch medizinische Forschungsprojekte, bei denen über den Einsatz von VR Brillen bei der Behandlung von Demenzerkrankten geforscht wird.
„Anna“ ist eine Episode der vierteiligen Werbespot-Reihe „Du kannst mehr“. In den drei weiteren Clips werden kurze Geschichten zu den Themen Ehe, Angst und Hilfsbereitschaft erzählt.