Gerüchte um Ausstieg bei Gruner & Jahr

Nach Informationen des Tagesspiegels könnte Bertelsmann neben dem Verkauf von Sony-BMG auch seinen Mehrheitsanteil an Europas größtem Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr verkaufen.

Zwar dementieren der Gütersloher Medienkonzern, aber die Spekulationen stehen nun im Raum. Nicht ganz grundlos, denn die Familie Mohn braucht Geld, wenn sie den Börsengang, den Bertelsmann-Aktionär Groupe Bruxelles Lambert (GBL) mit seiner 25-Prozent-Beteiligung angekündigt hat, verhindern will. Frère hat den Wert seines Anteils bei Bertelsmann auf etwa vier bis fünf Mrd. Euro beziffert.

Der Wert der Musiktochter BMG wurde von den Investmentbank Goldman Sachs auf 1,6 Mrd. Euro geschätzt. Damit würde sich noch eine erhebliche Finanzierungslücke auftun. Daher spielt Bertelsmann nach Handelsblatt-Informationen derzeit gemeinsam mit den Banken eine Reihe von Möglichkeiten durch, um einen Börsengang zu verhindern.

Erst im letzten Jahr hatte Bertelsmann ein Reihe von Zukäufen getätigt. So hatte nicht zuletzt Gruner + Jahr, der den Umsatz um 7,6 Prozent auf 2,6 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,4 Mrd. Euro) steigern konnte, die Mehrheit an der Motor Presse Stuttgart erworben sowie das Tiefdruck-Joint-Ventures Prinovis gegründet. Wie das Unternehmen am Mittwoch in Berlin zudem mitteilte, wuchs der Konzernumsatz trotz einer insgesamt eher verhaltenen Marktentwicklung von 17,0 Mrd. im Vorjahr auf 17,9 Mrd. Euro.

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