Von Nils Jacobsen
Kommt es doch noch zu einer Übernahme? Seit Jahren kursieren die Gerüchte um den kriselnden Mobilgeräte-Hersteller Blackberry, der vor einer Dekade den noch jungen Smartphone-Markt revolutionierte und bis zum Debüt des iPhones dominierte – dann jedoch brach der Trend.
Vom Börsenwert, der auf dem Gipfel einst knapp 100 Milliarden Dollar betrug, sind gerade mal noch 5,5 Milliarden Dollar geblieben. Ganze 1,6 Millionen Smartphones setzte der kanadische Technologie-Konzern im abgelaufenen Quartal um – eine nochmalige Absatzhalbierung gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
PC-Tablet: Microsoft hat Investmentbanken beauftragt, um Gebot zu erörtern
Konzernchef John Chen, der die Geschicke seit dem Ausscheiden des deutschen CEOs Thorsten Heins 2013 führt, kündigte am Wochenende im Folge der weiteren Restrukturierung neue Kündigungen an. Ob die Maßnahmen im Zusammenhang eines möglichen Verkaufs stehen, bleibt abzuwarten.
Am Wochenende befeuerte das indische Techportal PC-Tablet die Gerüchte. Demnach schicke sich Techpionier Microsoft an, ein Gebot vorzubereiten und habe dafür Investmentbanken beauftragt, berichtet PC-Tablet. Blackberry könne bei Microsoft das Business-Segment stärken, sei aber auch wegen der Patente interessant, berichtet das Techportal. Der 40 Jahre alte Techpionier hatte vor zwei Jahren bereits den einstigen Handy-Weltmarktführer Nokia übernommen.
Gerüchte um Samsung-Gebot bereits im Januar
Doch Microsoft sollte sich bei einem Gebot nicht zu sicher sein. So mutmaßt PC-Tablet, dass auch die chinesischen Smartphone-Hersteller Xiaomi und Huawei sowie LG aus Südkorea ein Auge auf Blackberry geworden hätten.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Übernahmegerüchte um Blackberry entspinnen. Im Januar berichtete Reuters, dass Samsung an den einstigen Branchenprimus aus Waterloo mit einer Akquisitionsofferte herangetreten sei. Zwischen 6 bis 7,5 Milliarden Dollar wollte der weltgrößte Smartphone-Hersteller für den strauchelnden kanadischen Pionier bieten, hieß – doch ein Gebot wurde nie offiziell abgegeben. Günstiger dürfte eine Offerte für Microsoft, Xiaomi, Huawei oder LG vier Monate später wohl kaum ausfallen.