„Geiz ist geil“ gilt auch für Dienstleistungen

Nachdem Low Cost-Strategien in der Konsumgüterindustrie ihren Siegeszug feiern, könnten Billigstangebote auch im Dienstleistungssektor einen Marktanteil von bis zu 40 Prozent erlangen.

Einer aktuellen Analyse der internationalen Management- und Technologieberatung Booz Allen Hamilton zufolge müssen sich Dienstleistungsunternehmen in West-Europa auf einen verstärkten Preisdruck und erhöhte Komplexität vorbereiten. „Bald werden circa 40 Prozent aller Käufe im Low Cost-Bereich getätigt. Als Konsequenz übertragen sich die Low Cost-Strategien der Konsumgüter-Branche bald auf den Dienstleistungssektor“, kommentiert Dr. Roman Friedrich, Partner bei Booz Allen Hamilton.“

In den kommenden Jahren werden sich den Beratern zufolge zahlreiche Dienstleistungsbranchen durch Billig-Konzepte und Kampfpreise verändern. Pioniere seien etwa die Autovermieter: So böten „NaviCar“, „Interrent“ und „Sixt“ ihre Autos schon ab einem Euro pro Tag an. Für günstige Reifenwechsel und „Standard“-Reparaturen machten sich schon Midas und Fastbox einen Namen. Der „Berolina Sargdiscount“ böte Bestattungen ab 525 Euro an. Und Rossmann verspräche seinen Kunden, Fotos schon für einem Cent abzuziehen.

Die Low-Cost-Geschäftsmodelle könnten die Spielregeln der betroffenen Branchen neu schreiben. Die optimierten Angebote der „Billigheimer“ sorgten für Transparenz bei den Kosten einzelner Leistungskomponenten. Dies führe zu starkem Preisdruck und damit zu einer stärkeren Differenzierung der Produkte bei gleichzeitiger Aufwertung von Premium-Angeboten.

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