Das steigende Angebot an E-Autos trifft (noch) nicht auf eine angemessene Nachfrage: Trotz wachsender Modellauswahl würden sich nur 16 Prozent der Teilnehmer*innen an einer Deloitte-Umfrage beim nächsten Autokauf für einen reinen Stromer entscheiden, teilte die Unternehmensberatung mit. Ende 2021 lag der Anteil demnach bei 15 Prozent.
Niedrigere Betriebskosten und staatliche Kaufprämien seien in Deutschland wesentliche Argumente für den Kauf eines E-Autos. „Nun schießen die Stromkosten in die Höhe, während die Förderung sukzessive zurückgefahren wird und 2025 sogar ausläuft. Das wird dazu führen, dass künftig weniger Elektroautos verkauft werden“, sagte Branchenexperte Harald Proff.
Niedrige Treibstoffkosten als Hauptargument für Kauf
Deloitte befragte im Herbst 2022 rund 26.000 Verbraucher in 24 Ländern, darunter 1506 in Deutschland. Als wichtigstes Argument für den Kauf eines E-Autos gaben die deutschen Verbraucher niedrigere Treibstoffkosten an, gefolgt von Sorgen wegen des Klimawandels und Förderprogrammen durch die Regierung. Als größte Bedenken führten sie die Reichweite an: Mit 57 Prozent wurde sie am häufigsten genannt, gefolgt von einer fehlenden öffentlichen Ladeinfrastruktur (47 Prozent), der Ladezeit und der nicht vorhandenen Lademöglichkeit im eigenen Zuhause (je 45 Prozent).
Ein Viertel der Befragten erwartet der Erhebung zufolge mindestens 500 Kilometer Reichweite, ein weiteres Drittel mindestens 600 Kilometer. Wäre klimafreundlicher Kraftstoff (E-Fuel) verfügbar, würde die Hälfte der am Kauf eines Elektroautos Interessierten einen Verbrenner kaufen.
Mehrheit würde E-Auto zu Hause laden
75 Prozent der in Deutschland Befragten würden ihr E-Auto am häufigsten zu Hause laden. Dieser Wunsch sei im Vergleich zum Vorjahr (70 Prozent) gestiegen, obwohl Lademöglichkeiten gerade in dicht besiedelten Städten fehlten, teilte Deloitte weiter mit.
In China sei die Akzeptanz für reine Stromer größer. Dort kauften 27 Prozent ein E-Auto. Wichtigstes Kaufargument dort sei das Fahrerlebnis.
tht/dpa