Über die Verbraucherumfrage im Auftrag der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse-Coopers (PwC) sagt Gerd Bovensiepen, Leiter des Bereichs Handel und Konsumgüter: „Die deutschen Verbraucher sind beim Lebensmittelkauf traditionell sehr preissensibel. Viele sind aber bereit, etwas mehr für garantiert sichere Produkte zu zahlen. Vor diesem Hintergrund sind die Umfrageergebnisse ein starker Beleg für einen nicht unerheblichen Vertrauensverlust in die Lebensmittelbranche.“
Mit Transparenz gegen den Vertrauensverlust
Die Studie zeigt zudem, dass die Lebensmittelskandale nicht mehr nur das Image und die Reputation einzelner Unternehmen beziehungsweise Produkte beschädigen: Bei gut jedem dritten Konsumenten ist das Vertrauen in die Lebensmittelindustrie insgesamt sehr stark gesunken, während nur 15 Prozent von Einzelfällen ausgehen. Etwas mehr Sicherheit versprechen sich die Verbraucher von der Lebensmittelinformationsverordnung der Europäischen Union, die im Dezember 2014 in Kraft tritt. Die genaueren Angaben zu Inhaltsstoffen und Produktherkunft geben 53 Prozent der Befragten wieder mehr oder sogar volles Vertrauen in die Lebensmittelindustrie, während 46 Prozent skeptisch bleiben.
„Die Verbraucher erwarten von Lebensmittelhandel und -herstellern maximale Transparenz. Daher ist die EU-Verordnung für die Industrie eine gute Chance, das Verbrauchervertrauen zurückzugewinnen. Voraussetzung ist, dass die Unternehmen alle Angaben machen, die die Verbraucher auch tatsächlich interessieren. Dazu gehört auch, die Informationen leicht zugänglich und verständlich zu machen“, betont Bovensiepen.
„Sehr wichtig“ ist den meisten befragten Konsumenten (67 Prozent) die Angabe aller Inhaltsstoffe. Ebenfalls zwei von drei Verbrauchern legen großen Wert auf die Kennzeichnung gentechnisch veränderter oder erzeugter Lebensmittel. Angaben zum Herstellungsort und Transportweg, zertifizierte Gütezeichen beziehungsweise -siegel und Nährwertangaben sind vier von zehn Befragten „sehr wichtig“.
(PwC/asc)