Unangefochten bleibt Radio zudem das jüngste klassische Medium: Die junge Zielgruppe im medial schwer erreichbaren Segment der 10- bis 29-Jährigen hört wieder länger, auch aufgrund der neuen technischen Empfangswege. In der weiter gefassten Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen stieg die Hördauer von 201 auf 204 Minuten (Montag bis Freitag), die Tagesreichweite von 78,6 auf 79 Prozent. Da es bei der ma 2011 Radio II keinerlei methodische Veränderungen gab, sind die Reichweitenzahlen uneingeschränkt mit der vorherigen Berichterstattung der ma 2011 Radio I vergleichbar und spiegeln die Marktentwicklung wider. Die letzte Untersuchung (ma 2011 Radio I) hatte umwälzende Neuerungen in der Berechnungsgrundlage mit sich gebracht und konnte deshalb nicht mit früheren Veröffentlichungen verglichen werden.
Hoch zufrieden äußern sich die beiden großen Vermarkter in Deutschland, Radio Marketing Service (RMS) und ARD-Werbung Sales & Services (AS&S), über die aktuelle Media-Analyse. Florian Ruckert, Vorsitzender der RMS Geschäftsführung, zeigt sich bereit für den anstehenden Wettbewerb: „In der Reichweite haben wir ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden nationalen Angebote.“ Die nationale RMS Super Kombi sei mit einer Reichweite von über 6,3 Millionen Hörern stabil in der Zielgruppe 14 bis 49 Jahre. Sie biete den Werbekunden jedoch die bessere Struktur aufgrund höchster Zielgruppenschärfe in der werberelevanten Zielgruppe. Esther Raff, Geschäftsführerin AS&S Radio, verweist darauf, dass die AS&S Radio Deutschland-Kombi mit 6,384 Millionen Hörern in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen (Montag bis Freitag) erstmals die Reichweiten-Spitze im Wettbewerb erlangt habe (plus 207 000 Hörer). In der Zielgruppe gesamt erreiche die Deutschland-Kombi 12,561 Millionen Hörer. „Das Ergebnis ist zuallererst eine Bestätigung für die hervorragenden Programmleistungen der Kombi-Sender. Es bestätigt aber auch die enorme Wirtschaftlichkeit der Deutschland-Kombi, die sich über die Jahre konsequent an die Spitze der Marktangebote gearbeitet hat“, erklärt Raff.
Als gemeinsame Plattform der öffentlich-rechtlichen und privaten Sender interpretiert und kommentiert auch die Radiozentrale die aktuellen Mediadaten: Die Verlängerung der Radiomarken in Web, Mobile und Social Media bringe vor allem zusätzliche Möglichkeiten im Dreiklang um Interaktivität, Personalisierung und Emotionalisierung. Die Programmmacher hätten diese Chance genutzt und die Angebote sehr genau an Wünsche, Geschmack und Informations-Bedürfnis der Hörer angepasst. Vor allem das mobile Web mitsamt der stark zunehmenden Zahl an Smartphones und Applikationen für das internetfähige Mobiltelefon fungiere als Treiber für Radio in der digitalen Welt. Laut den Ergebnissen der „R@diostudie 2011“ gehörten Smartphone-Besitzer im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt doppelt so häufig zu den Radiohörern übers Web.