Mode: Kaum Fortschritt
Die Modeindustrie zeigt weltweit bislang nur wenig Fortschritt beim Klimaschutz. Das ist das Ergebnis des „Circular Fashion Index 2022“ der Managementberatung Kearney. Die Studie untersucht 150 globale Marken aus 20 Ländern. Im Fokus steht die Frage, wie nachhaltig die Unternehmen arbeiten und wie sie im Sinne einer Kreislaufwirtschaft den Lebenszyklus ihrer Produkte verlängern. Insgesamt schnitt die Branche schlecht ab: „Nur sieben Prozent der Unternehmen verwenden in glaubhaftem Maße regelmäßig recycelte Materialien, 54 Prozent nur für einige ausgewählte Artikel und 39 Prozent überhaupt nicht“, berichteten die Studienmacher.
Plastik: Bio nicht besser
Als umweltfreundlich gekennzeichnete Plastikverpackungen sind laut Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) nicht immer nachhaltiger als herkömmliches Plastik. Sogenanntes Bio-Plastik werde zwar aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais oder Zuckerrohr hergestellt, sei chemisch jedoch oft identisch mit dem herkömmlichen Plastik auf dem Markt und werde damit genauso schlecht abgebaut, sagte Janine Korduan, BUND-Expertin für Kreislaufwirtschaft. Außerdem würden die Rohstoffe oftmals nicht ökologisch angebaut, sondern als Monokulturen etwa in Südamerika. Dabei würden große Mengen an Dünger, Pestiziden und Wasser verbraucht.
Erneuern statt Entsorgen
Eine erschwingliche Möglichkeit, gebrauchte Elektrofahrräder weiterzunutzen und gleichzeitig Elektroschrott zu vermeiden: Das bietet die Handelsplattform Upway, die 2021 in Frankreich und Belgien gestartet war, nun auch in Deutschland an. Im Onlineshop gibt es ausschließlich Refurbished E-Bikes, etwa von Marken wie Canyon, KTM und Cube.
Recycelte Verpackung
Laut einer Studie des Öko-Instituts sparen die dualen Systeme durch die Sammlung, Erfassung und Verwertung gebrauchter Verpackungen jährlich 1,95 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ein. Gleichzeitig erweist sich das duale System mit rund vier Millionen Tonnen erzeugten Sekundärrohstoffen als wichtige Rohstoffquelle für die Wirtschaft.
Kleiner Ort groß im Klimaschutz
Die baden-württembergische Kleinstadt Straubenhardt hat als eine der ersten Gemeinden bundesweit ein Bauprojekt im öffentlichen Sektor nach dem „Cradle to Cradle“-Kreislaufprinzip (C2C) realisiert. Das kreislauffähig gebaute neue Feuerwehrhaus wurde am 21. Mai eröffnet.