Erste vollständig recyclebare Flasche im Test
Die Carlsberg Gruppe testet seit Ende Juni in einem Pilotprojekt ihre neue Fibre Bottle, eine biobasierte und vollständig recycelbare Bierflasche. Dabei werden 8.000 Fibre Bottles in acht westeuropäischen Märkten erprobt: Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Großbritannien, Polen, Deutschland und Frankreich. Die Flaschen werden den Verbraucher*innen über ausgewählte Festivals und Leitveranstaltungen sowie gezielte Produktproben in die Hände gegeben. Ein wichtiger Bestandteil der Fibre Bottle ist die pflanzliche PEF-Polymerauskleidung, die vom Carlsberg-Partner Avantium, einem Experten für erneuerbare Chemie, entwickelt wurde. PEF wird vollständig aus natürlichen Rohstoffen hergestellt, ist kompatibel mit Kunststoff-Recycling-Systemen und kann sich in die Natur zersetzen, falls es außerhalb der nationalen Recycling-Systeme enden sollte. Die Außenhülle der Flasche, hergestellt vom Verpackungsunternehmen Paboco, besteht aus nachhaltig gewonnener Holzfaser und ist zudem biobasiert.
Verbraucher wollen plastikfrei einkaufen
Eine breite Mehrheit der Konsumenten möchte den Verbrauch von Plastikverpackungen reduzieren. Mehr als acht von zehn Deutschen (81 Prozent) geben an, dass sie Produkte bevorzugen, die mit so wenig Kunststoffverpackung wie möglich auskommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos in Zusammenarbeit mit der Umweltinitiative „Plastic Free July“, die sich für eine Welt ohne Plastikmüll einsetzt. Die Verantwortung, Plastikmüll zu vermeiden, sehen 85 Prozent der deutschen Verbraucher in erster Linie bei den Herstellern und Einzelhändlern, die ihrer Meinung nach für die Reduzierung, Wiederverwendung und das Recycling von Kunststoffverpackungen verantwortlich sein sollten. In allen 28 befragten Ländern spricht sich eine klare Mehrheit der Befragten für Produkte aus, die möglichst wenig Plastikmüll verursachen. Bei chinesischen Verbrauchern (92 Prozent) ist der Wunsch nach plastikfreien Verpackungen aktuell besonders groß, in Japan (56 Prozent) und den USA (71 Prozent) ist die Zustimmung am geringsten.
Vodaphone recycled alte Handys aus Afrika
In einem großen Recycling-Projekt wird Vodafone Deutschland für jedes an Privatkunden verkaufte Mobiltelefon ein ausrangiertes Handy aus Afrika sachgerecht entsorgen. Mit Hilfe des niederländischen Spezialunternehmens Closing the Loop werde man jährlich über eine Millionen Altgeräte vor allem in Nigeria, Ghana und Kamerun einsammeln, nach Europa transportieren und dort recyceln, so der Telekommunikationskonzern. Bei den eingesammelten Geräten handelt es sich nach Angaben von Vodafone nicht um Elektroschrott, der ursprünglich aus Europa stammt, sondern um Handys, die von Menschen in Afrika genutzt wurden. Die Aktion wird durch die zurückgewonnenen Rohstoffe finanziert. Dabei werden Sammelpartner vor Ort wie Kirchengemeinden, kommunale Einrichtungen oder Reparaturläden an den Erlösen beteiligt.
Pflanzen-Kölle für Abfallvermeidung ausgezeichnet
Die Handelsgruppe Pflanzen-Kölle setzt seit 25 Jahren in mittlerweile bundesweit 13 Gartencentern erfolgreich auf den abfallarmen und klimafreundlichen Transport von Pflanzen mit hundertfach wiederverwendbaren Mehrwegpaletten. Dadurch konnte der Händler bereits 1,8 Millionen Einweg-Plastikpaletten einsparen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) würdigt dieses Engagement für Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz mit einer offiziellen Auszeichnung. Pflanzen-Kölle könne Vorbild für andere sein: Im deutschen Pflanzenhandel würden zu 95 Prozent kurzlebige Einweg-Plastikpaletten für den Transport von Stauden oder Zimmerpflanzen vom Erzeuger zum Handel zum Einsatz kommen. Dadurch fielen jedes Jahr rund 150 Millionen Einweg-Paletten an – ein gewaltiger Müllberg, kritisiert die DUH.
Mit Plastikabfall Geld verdienen
Ericsson Connected Recycling soll zur Reduzierung und Wiederverwertung von Plastikabfällen auf der ganzen Welt beitragen. Die Initiative, die von Ericsson Mitarbeiter*innen im Rahmen des Ericsson One Inkubators gegründet wurde, bietet eine Plattform, um PET-Flaschen global nachverfolgen zu können. Diese Plattform erhöht die Transparenz über den Verbleib von Plastikabfall und schafft einen geschlossenen PET-Wertstoffkreislauf. Sie basiert auf der Fintech-Initiative Ericsson Wallet, die weltweit bereits von mehr als 300 Millionen Menschen genutzt wird und leicht skalierbar ist. Sie bietet die Möglichkeit, im Nahen Osten und in Afrika in großem Umfang finanzielle Anreize für das Recycling zu schaffen. Wenn Menschen PET-Flaschen an eine Müllsammelstelle bringen, sollen sie dort über die Ericsson Wallet Plattform für diese Flaschen bezahlt werden. Die Flaschen werden dann wiederum an einen Recycler weiterverkauft, der diese wiederaufbereitet und zurück an Getränkekonzerne verkauft. So lässt sich der Kreislauf schließen und Verbraucher*innen können Plastikabfall zu Geld machen.