51 Prozent der Verbraucher*innen weltweit haben laut einer Studie von Capgemini kein Vertrauen in die Nachhaltigkeitsversprechen von Unternehmen. Dabei gibt es einige positive Beispiele und ernst gemeinte Bestrebungen, wie unter anderem Covestro, Miele und Playmobil zeigen.
7500 Tonnen Rezyklat
Miele will eigenen Angaben zufolge „den Gedanken der Kreislaufwirtschaft konsequent umsetzen und Material wiederverwerten“. Das Familienunternehmen gab Anfang 2022 das Ziel aus, die Menge an eingesetztem Kunststoffrezyklat bis 2025 auf bis zu 7500 Tonnen zu steigern. „Miele steht hier noch am Anfang einer langen Reise, bei der es nicht nur um recyceltes und recycelbares Material bei den Verpackungen geht, sondern auch bei den Geräten“, sagt Christoph Wendker, Vice President Corporate Sustainability and Regulatory Affairs der MieleGruppe. Im Bereich der Metalle sei die Verwendung von Rezyklat schon weit vorangeschritten, nun wolle Miele bei Kunststoffen nachziehen.
Weltgrößte Recyclinganlage
Das US-amerikanische Unternehmen für Spezialmaterialien Eastman investiert bis zu eine Milliarde Dollar, um die Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen. Mit dem Geld wird die weltweit größte Recyclinganlage für molekulare Kunststoffe in Frankreich gebaut. Sie soll jährlich bis zu 160.000 Tonnen schwer zu recycelnde Kunststoffabfälle wiederaufbereiten, die derzeit verbrannt werden. Globale Marken wie Procter & Gamble, L’Oréal und Danone haben bereits Absichtserklärungen für mehrjährige Lieferverträge mit Eastman für die Nutzung der Anlage unterzeichnet. Sie soll bis 2025 in Betrieb genommen werden und rund 350 Arbeitsplätze schaffen.
Kreisläufe bis 2030
Die Horst Brandstätter Group hat sich nachhaltige Ziele gesetzt. Bis 2027 will die Unternehmensgruppe mit den Marken Playmobil und Lechuza klimaneutral sein und Emissionen vermeiden. Des Weiteren sollen bis 2030 alle Geschäftsmodelle der Gruppe möglichst zirkulär sein, sprich Teil von geschlossenen Materialkreisläufen.
Zirkuläre Zukunft
Covestro kooperiert mit dem chinesischen Getränkeanbieter Nongfu Spring und dem Recycler Ausell, um eine Recycling-Wertschöpfungskette zu schaffen. Diese soll den Bedarf an hochwertigen, rückverfolgbaren und recyclingfähigen Kunststoffgranulaten als Rohstoff erfüllen. Der Werkstoffhersteller aus Leverkusen hat das Ziel, vollständig zirkulär zu werden.
Kärcher macht es am besten
Die Marke Kärcher hat den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2022 für ihren vorbildlichen Umgang mit Ressourcen gewonnen. In der Begründung hob die unabhängige Jury die durchdachte Initiative „Reduce, Reuse, Recycle“ des Weltmarktführers für Reinigungstechnik hervor.
Dieser Artikel erschien zuerst in der März-Printausgabe der absatzwirtschaft.
*Zu sehen in der National-Geographic-Ausstellung „Planet or Plastic?“, 30.04.–28.08.22, GleisPark Oldenburg