Fünf Impulse zur Circular Economy

In regelmäßigen Abständen präsentieren wir Impulse und Entwicklungen auf dem Weg in die Circular Economy. Ein Potpourri aus aktuellen Studien über Aktivitäten von Marken im Bereich Kreislaufwirtschaft bis hin zu wichtigen politischen Weichenstellungen.
Junge Frau hält einen Mehrwegbecher in der Hand
Secondhand oder Neukauf? Bei vielen Verbraucher*innen setzt allmählich ein Umdenken ein. (© iStockphoto)

Für 31 Prozent der Befragten der Deloitte-Studie „Global Consumer Pulse Survey“ ist es eher oder sehr wahrscheinlich, dass sie künftig gebrauchte oder recycelte Produkte kaufen (n = 23.000). Dies ist nur eine von mehreren Studien zum Thema Kreislaufwirtschaft, die diesmal im Mittelpunkt unserer fünf Impulse stehen.

Für Junge zählt mehr als Ökologie

Die Marketingberatung Kantar hat mit dem „Sustainability Sector Index“ eine internationale Studie veröffentlicht, in der die Einstellungen von mehr als 34.000 Proband*innen aus 35 Ländern zu nachhaltigem Konsumverhalten erhoben wurden. Ein Ergebnis der Studie sind die Generationsunterschiede zwischen den 18- bis 34-Jährigen und den über 55-Jährigen: Während die ältere Kohorte Umwelt­themen eine überdurchschnittlich hohe Relevanz zuschreibt, ist die jüngere Gruppe neben ökologischen Gesichts­punkten verstärkt auch von ­Fragen der sozialen Gerechtigkeit getrieben.

Kreislaufwirtschaft?!

35,8 Prozent der Befragten einer Studie der DNV Group unter 2900 Konsument*innen aus Europa und Nordamerika haben noch nie etwas von Kreislaufwirtschaft gehört. Ist das viel oder wenig?

Sagen wir es so: Ein Wert unter zehn Prozent wäre besser. Aber: Von denjenigen, die bereits von Kreislaufwirtschaft gehört haben, gaben 44,9 Prozent an, dass sie über umfassende Kenntnisse verfügen und sich aktiv beteiligen. Bei der jüngeren Generation ist das Engagement höher: Mehr als 53,5 Prozent der 18- bis 24-Jährigen gaben an, durch das eigene Verhalten die Kreislaufwirtschaft zu unterstützen. Bei den über 55-Jährigen liegt der Wert lediglich bei 32,4 Prozent.

Jüngere sind spendabler

Rund 79 Prozent der 18- bis 25-Jährigen können sich vorstellen, für nachhaltige Produkte mehr auszugeben. In der Altersgruppe 56 und älter ist dies lediglich bei 57 Prozent der Befragten der Fall. Das ist das Ergebnis der Studie „Sustainability as a value driver“ von Deloitte unter 2000 Verbraucher*innen in Deutschland.

Grüner E-Commerce

Das Bewusstsein für nachhaltige Produkte scheint auf Ebay zu wachsen: Recycelbare (+315 Prozent), ressourcenschonende (+536 Prozent) und klimaneutrale Produkte (+1223 Prozent) haben laut Corona Shopping Report“ von Ebay auf der Plattform in den vergangenen zwei Pandemiejahren deutlich zugelegt.

Aufklärung dringend vonnöten

Eine Herausforderung für Unternehmen der Kreislaufwirtschaft: 51 Prozent der befragten Verbraucher*innen einer Studie des Recommerce-Anbieters Rebuy halten nachhaltiges Shoppen für zu aufwendig oder können nicht unterscheiden, was nachhaltig ist und was nicht (43 Prozent).

Dieser Artikel erschien zuerst in der April-Printausgabe der absatzwirtschaft.

(he, Jahrgang 1987) – Waschechter Insulaner, seit 2007 Wahl-Hamburger. Studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften und pendelte zehn Jahre als Redakteur zwischen Formel-1-Rennstrecke und Vierschanzentournee. Passion: Sportbusiness. Mit nachhaltiger Leidenschaft rund um die Kreislaufwirtschaft und ohne Scheuklappen: Print, live, digital.