Die Arbeitswelt durchläuft derzeit einen Wandel, der stark mit der Generation Z in Verbindung steht. Klassische 9-to-5-Jobs oder starre Hierarchien passen nicht mehr wirklich zum Bild eines attraktiven Arbeitgebers. Die jüngeren Generationen suchen nach Flexibilität, Mitbestimmung und einer Unternehmenskultur, die persönliche Werte wie Vielfalt und Nachhaltigkeit widerspiegelt. Angesichts des Fachkräftemangels, der durch die bevorstehende Pensionierung vieler Erwerbstätiger verstärkt wird, ist es für Unternehmen wichtiger denn je, eine gezielte Employer Branding-Strategie zu entwickeln, um diese Generation für sich zu gewinnen und zu binden.
Die beiden Onlineportale Storybox und Spendit geben Tipps, die Unternehmen dabei helfen können. Wir haben die wichtigsten zusammengestellt.
Authentizität und Transparenz schaffen
Die Gen Z legt großen Wert auf Authentizität und Fairness. Arbeitgeber sollten daher klare und unverfälschte Einblicke in den Arbeitsalltag bieten. Inszenierte Hochglanzkampagnen wirken oft abschreckend – stattdessen sind echte Geschichten und Einblicke auf Social Media gefragt.
Gehaltstransparenz ist ein weiterer Schlüsselfaktor. Junge Talente erwarten, dass Gehälter offen kommuniziert werden, um Fairness zu signalisieren. Geschlechter- und Diversitätsgerechtigkeit sind hier besonders wichtig, da die Gen Z großen Wert auf Gleichberechtigung legt.
Damit die Botschaft konsistent bleibt, sollten alle Kommunikationskanäle – von der Website bis zu Social Media – im gleichen, authentischen Ton gehalten sein. Nur so entsteht ein glaubwürdiges Bild des Unternehmens.
Flexibilität im Arbeitsalltag ermöglichen
Ebenfalls wichtig ist der Gen Z eine Flexibilität am Arbeitsplatz – Stichwort: Work-Life-Balance. Remote Work und Homeoffice sind für viele junge, aber auch erfahrene Arbeitnehmer*innen seit der Pandemie unverzichtbar geworden. Unternehmen, die diese Optionen weiterhin anbieten, haben einen klaren Vorteil.
Darüber hinaus sind kreative Arbeitszeitmodelle wie die Vier-Tage-Woche, Workations oder Sabbaticals besonders gefragt. Diese bieten nicht nur Flexibilität, sondern tragen auch dazu bei, dass junge Talente zufriedener und motivierter arbeiten.
Wichtig ist, dass diese Angebote nicht nur auf dem Papier existieren, sondern aktiv gelebt werden. Eine flexible Arbeitskultur macht Unternehmen für die Generation Z besonders attraktiv.
Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung leben
Die Gen Z ist mit dem Bewusstsein für den Klimawandel aufgewachsen und erwartet oft auch von Arbeitgebern, dass sie aktiv zum Umweltschutz beitragen. Greenwashing reicht hier nicht aus – nachhaltige Maßnahmen müssen Teil des Alltags sein.
Unternehmen können punkten, indem sie konkrete Maßnahmen umsetzen wie etwa:
- Investitionen in klimafreundliche Projekte
- Reduktion von Emissionen, zum Beispiel durch Geschäftsreisen mit der Bahn oder digitale Meetings
- Entwicklung nachhaltiger Produkte oder Dienstleistungen
Dabei geht es nicht darum, alles perfekt zu machen, sondern echte Fortschritte zu zeigen. Glaubwürdigkeit entsteht durch langfristiges Engagement und die Möglichkeit, Mitarbeitende aktiv in Nachhaltigkeitsprojekte einzubinden.
Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten bieten
Für junge Talente ist eine persönliche und berufliche Weiterentwicklung enorm wichtig. Ein Arbeitsplatz, der keine Lern- und Wachstumschancen bietet, ist für sie langfristig unattraktiv.
Unternehmen sollten daher klare Karrierepfade aufzeigen und regelmäßige Weiterbildungsmöglichkeiten schaffen. Mentoring-Programme oder digitale Lernformate wie Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) können hier den entscheidenden Unterschied machen.
Attraktive Arbeitgeber zeigen, dass die individuelle Entwicklung der Mitarbeitenden im Mittelpunkt steht. Dies sorgt nicht nur für Zufriedenheit, sondern auch für Loyalität.
Wertebasierte Unternehmenskultur aufbauen
Eine starke und wertebasierte Unternehmenskultur ist für die Gen Z entscheidend. Diversität und Gleichberechtigung sollten nicht nur Versprechen bleiben, sondern aktiv gelebt werden.
Gendergerechte Sprache, ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld und eine klare Positionierung zu gesellschaftlich relevanten Themen schaffen Vertrauen. Gleichzeitig ist es wichtig, diese Werte nicht nur intern zu leben, sondern auch nach außen sichtbar zu machen.
Eine werteorientierte Unternehmenskultur bindet Mitarbeitende und macht dein Unternehmen zu einem attraktiven Arbeitgeber – nicht nur für die Gen Z, sondern für alle Generationen.
Fazit
Die Gen Z sucht Arbeitgeber, die flexibel, nachhaltig, authentisch und wertebasiert handeln. Unternehmen, die diese Aspekte konsequent in ihre Employer-Branding-Strategie integrieren, gewinnen nicht nur junge Talente, sondern sichern sich auch langfristig ihre Loyalität.
Anna Lena Hartmann (alh, Jahrgang 1997) ist seit August 2023 Werkstudentin bei der absatzwirtschaft. Im grünen Herzen Deutschlands aufgewaschen, lebt sie nun aufgrund ihres Germanistikstudiums in Leipzig. Zuvor verbrachte sie einige Jahre an der juristischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Ihr breites Wissens- und Interessenspektrum betrifft Themen wie Sport, Wirtschaft und Gesundheit.
