Fleischverzehr sinkt, Alternativen kommen unterschiedlich an

Täglich prasseln unzählige Nachrichten auf die Marketingbranche ein, die je nach Aufgabengebiet mehr oder weniger Interesse wecken. Wir fassen die wichtigsten Business-News kompakt zusammen. Diesmal im Angebot Studien zum Fleischverzehr sowie zu pflanzlichen Lebensmittelalternativen.
Jackfruit
Jackfruit-Gulasch: Bei Fleischalternativen ist Deutschland Spitzenreiter. (© Imago)

Die neuesten ausgewählten Business-News drehen sich heute um zwei Studien aus dem Lebensmittelbereich:

  1. Fleischverzehr in Deutschland sinkt 2020 auf Jahrzehnte-Tief
  2. So kommen pflanzliche Alternativen in Europa an

Fleischverzehr in Deutschland sinkt 2020 auf Jahrzehnte-Tief

Der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch ist 2020 in Deutschland auf ein Jahrzehnte-Tief gesunken. Mit 57,3 Kilogramm pro Person war der Konsum so niedrig wie noch nie seit Berechnung des Verzehrs im Jahr 1989. Das geht aus den vorläufigen Angaben der Versorgungsbilanz Fleisch hervor, die das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) am Montag vorgestellt hat. Demnach wurden im Vergleich zum Jahr 2019 pro Person insgesamt 750 Gramm weniger Fleisch gegessen. Unterschiede gibt es aber je nach Art.

Vor allem der Konsum von Schweinefleisch ging zurück und macht sich mit einem Minus von 940 Gramm pro Kopf in der vorläufigen Statistik bemerkbar. Auch bei Rind und Kalb waren es 40 Gramm weniger als 2019. Der Verzehr von Geflügelfleisch nahm dagegen um 180 Gramm zu.

Auch die Fleischproduktion und der Außenhandel verzeichneten einen Rückgang. 2020 wurde den Angaben zufolge Fleisch mit einem Schlachtgewicht von 8,5 Millionen Tonnen erzeugt – rund 1,6 Prozent weniger als 2019. Beim Schweinefleisch gab es einen Produktionsrückgang um 2,4 Prozent, bei Rind und Kalb waren es 2,7 Prozent weniger. Die Nettoerzeugung von Geflügelfleisch stieg aber analog zum Konsum um 1,7 Prozent.

Import und Export von Fleisch nahmen im Pandemie-Jahr spürbar ab. So importierte Deutschland im vergangenen Jahr lebende Tiere mit einem Schlachtgewicht von knapp 653.000 Tonnen – und damit 14,8 Prozent weniger als 2019. Auch beim Export – knapp 453.000 Tonnen – gab es einen Rückgang um elf Prozent. Die Importe und Exporte von Fleisch, Fleischwaren und Konserven sanken gegenüber 2019 jeweils um 7,8 und 6,5 Prozent.

Lebensmittel: So kommen pflanzliche Alternativen in Europa an

In Europa scheint die Lust auf pflanzliche Lebensmittel-Alternativen zu steigen. Aber nicht alles kommt bei allen gleich gut an, wie eine aktuelle Studie von „Smart Protein“ offenbart, einem von der EU geförderten Projekt.

  • Spitzenreiter in Sachen Fleischalternativen ist Deutschland: Hierzulande ist der Umsatz binnen eines Jahres um 76 Prozent gewachsen. Platz zwei gebührt den Österreichern, wo der Umsatz um die Hälfte gestiegen ist, gefolgt von Großbritannien und Spanien mit je einem Drittel mehr Umsatz. Schlusslicht ist Italien mit nur einem Prozent Wachstum.
  • In Sachen Milchalternativen aber haben die Briten die Nase vorn: Im Vereinigten Königreich ist der Umsatz mit Hafermilch, Mandeldrink und Sojajoghurt um die Hälfte gestiegen. Die Deutschen waren da mit 42 Prozent Umsatzwachstum etwas zurückhaltender.

Das Forscherteam von „Smart Protein“ hat für seine Studie Supermarktdaten aus über zehn europäischen Ländern ausgewertet. Die Daten stammen vom Marktforschungsinstitut Nielsen, zusammengestellt hat sie Pro Veg.

mit Material von der dpa

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(he, Jahrgang 1987) – Waschechter Insulaner, seit 2007 Wahl-Hamburger. Studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften und pendelte zehn Jahre als Redakteur zwischen Formel-1-Rennstrecke und Vierschanzentournee. Passion: Sportbusiness. Mit nachhaltiger Leidenschaft rund um die Kreislaufwirtschaft und ohne Scheuklappen: Print, live, digital.