Der Ärger der Woche: Fifagate
Für manch einen ist Fifa längst ein Synonym für Mafia: Korruption, Vetternwirtschaft und Bestechung werden dem Fußballverband immer wieder nachgesagt. Die Geschehnisse dieser Woche belegen eindrucksvoll: Anders als im Film “Der Pate” handelt es sich dabei nicht um Fiktion. Am Mittwoch verhaftete die Schweizer Justiz sieben Fifa-Funktionäre in Zürich, die in die USA überführt werden sollen. Die US-Justiz ermittelt u.a. wegen des Vorwurfs der Bestechlichkeit. Und die Sache könnte nun auch Präsident Blatter zum Verhängnis werden. Dass der wenig Fans im Netz zu haben scheint, hat “Handelsblatt Online” in einem Video festgehalten.
Die Beförderung der Woche: Chef von allem Jony Ive
Bei Apple denkt man gerne in Superlativen – nicht nur preislich. Auch der Chefdesigner Jony Ive ist nicht nur talentiert, sondern direkt der Mann mit “dem besten Geschmack der Welt” (Tim Cook über Jony Ive). Die Tatsache, dass das iPhone auch in Version 6 immer noch ein Verkaufsrenner ist und Apple es mal wieder mit einem Markenwert von rund 247 Milliarden Dollar zur wertvollsten Marke der Welt geschafft hat, scheinen Tim Cook da Recht zu geben. Der Chef ist jedenfalls zufrieden mit dem Chefdesigner und überträgt Ive zusätzlich zur Designverantwortung für Soft- und Hardware jetzt auch noch den Rest. Damit ist der Brite auch verantwortlich für die Gestaltung der Shops und des Campus. Was dahinter steckt.
Die Entscheidung der Woche: Irland sagt „Yes“
In Irland hat das Volk abgestimmt: Gleichgeschlechtliche Ehen erhalten dieselben Rechte. Und was die einen als Gerechtigkeit oder gar als Menschenrecht bezeichnen, ist für andere nichts Geringeres als „eine Niederlage der Menschheit“, so sagte es Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin im Vatikan. Anderen fallen da vielleicht zuerst Atomwaffen, Kriege oder Rassismus ein, aber für manch einen ist es eben die Gleichstellung der Ehe. Vielleicht sollte Herr Parolin genauso verfahren, wie der US-Bundesstaat Louisiana: Wie der New Yorker meldet, will der Gouverneur alle irischen Produkte aus dem Land verbannen: “Jedes Mal wenn Sie einen Schluck Guinness trinken, stirbt ein Stück der heterosexuellen Ehe.” Das Ganze ist nur eine Satire-Meldung. Aber sollten irischen Touristengruppen in den nächsten Wochen nicht mehr in den Vatikan einreisen dürfen, hat Herr Parolin diese wohl nicht ganz verstanden.
Das Testimonial der Woche: Josh Duggars tiefer Fall
Thematisch ganz ähnlich der vorgegangenen Meldung: Die Familie Duggar ist so etwas wie eine fundamentalchristliche Version der Patridge-Family oder die reaktionär-konservative Antwort auf die Kardashians. Die 19-köpfige Familie ist Dreh- und Angelpunkt der US-Serie „19 Kinder und noch mehr“ und ein Highlight evangelikaler Abendunterhaltung. Die Kinder werden zuhause unterrichtet, Berührungen sind nur peripher gestattet und Homosexuelle und Sex vor der Ehe gelten als liberales Teufelszeug. Die Serie ist dementsprechend äußerst beliebt in gewissen Kreisen der USA und daher auch interessant für entsprechende Politiker, die sich gerne mit derartigen Positionen in Verbindung bringen lassen. Das lautstarke Aushängeschild ist der älteste Sohn Josh, der deshalb ein beliebtes Fotomotiv konservativer Politiker geworden ist. Jeb Bush oder Rick Santorum waren schon da. Dumm nur, dass sich jetzt nun gerade Josh des Vorwurfs des Missbrauchs erwehren muss. Die ganze Geschichte hat “Handelsblatt Online” aufgeschrieben. Und wieder einmal zeigt sich: Testimonials sind halt auch immer ein Risiko.
Das Spektakel der Woche: #ESC
Der European Song Contest war lange Zeit verpönt als vorgestrige Schlagerparade. Geht es nach der Präsenz auf den Sozialen Netzwerken, scheint das nicht zu stimmen. Während acht Millionen Zuschauer in Deutschland einschalteten, twitterten rund sechs Millionen Nutzer rund um das Spektakel in Wien. Dass der Contest nicht nur in Europa betwittert wurde, zeigt diese interaktive Karte. Was sonst noch so auf Twitter zum ESC passierte, lesen Sie hier.
Das Video der Woche: GoT-Fans auf der Bühne
Für jeden der es bisher vermeiden konnte, mit der Game-of-Thrones-Sucht infiziert zu werden, ist dieser Abschnitt wohl wenig interessant. Für alle anderen ein großer Spass. Denn für die Charity-Aktion Rednose-Day haben sich die Darsteller der Erfolgsserie und der Band Coldplay zusammen getan, um das Musical zur Serie zu entwickeln. Das macht ja Sinn – schließlich kann man mit Lizenzen viel Geld verdienen. Nach ca. drei Minuten wird aber klar: Alles nur ein Scherz. Dafür einer für den guten Zweck.