Felix Damerius liebt Finisterre 

Wir haben die Kreativen aus den Top-Designagenturen nach ihren persönlichen Love Brands gefragt. Heute: Felix Damerius, Executive Creative Director bei der Peter Schmidt Group.
Love Brand Finisterre
Finisterre spricht den Menschen aus den Herzen, sagt Felix Damerius. (© Montage: Olaf Heß)

Unsere Wege hätten sich sicher so oder so gekreuzt – denn wir beide lieben das Meer. Dass ich die Kaltsurf-Marke Finisterre anstatt am Strand in den verschneiten Bergen Österreichs treffe, damit habe ich nicht gerechnet.  

Obschon Kälte genau ihr Ding ist: so eine wie in ihrer Heimatstadt St. Agnes, England. Die Sommer an der Küste sind kühl, windig. Die Winter lang, kalt und nass. Bewölkt ist es gefühlt immer. Das Surfparadies! Nein, wirklich! Nur schlüpft man dort anstatt in flatternde Shorts in Neopren-Anzüge. Und diese müssen im extrem kalten Wasser einiges leisten, gleichzeitig umweltfreundlich sein. „Gibt es nicht. Mach ich halt selbst“, denkt sich der Meeresbiologe und Surfer Tom Kay und gründet 2003 Finisterre. 21 Jahre später betreibt Tom sechs Shops, auch in London. Und ich fahre zum Snowboarden nach Österreich. Die Saison endet gerade und man lädt zur letzten Jam Session ins Dorflokal. Tolle Musik, inspirierende Menschen, mittendrin: Tom Kay. Wir unterhalten uns und ich erfahre von Finisterre.  

Sie kümmert sich  

Die Energie des Gründers hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Ich will mehr wissen: über die Brand Mission, das Design und die Kommunikation. Also surfe ich durchs Netz: Stoße auf Ambassador-Stories mit Wow-Effekt. Eine Kollektion, die Mode mit Forschung kombiniert und Meeresschutz-Projekte unterstützt – gemeinsam entwickelt mit dem Natural History Museum. Oder das Wetsuit Hire Program, mit dem Surfer*innen nachhaltige Neoprenanzüge ausleihen können. Diese und andere Initiativen strahlen allesamt Freundschaft, Geselligkeit und Respekt aus. Das lässt die Marke nahtlos mit der Surfkultur verschmelzen.  

Sie ist ehrlich und geht voran 

Die Achtsamkeit gegenüber der Natur ist auch in jedem Store spürbar: Grobe Holzoberflächen, die an die rauen Klippen der englischen Küste erinnern, gehen in elegante Materialien mit zeitlos schöner Formensprache über. Jedes Produkt strahlt Robustheit und Qualität aus. Was aber fasziniert ist, die konsequente Transparenz: Man kann sich über jeden Lieferanten, jede einzelne Faser informieren. Ebenso wie über die innovativen Ansätze, die die Abhängigkeit von Polyester und Nylon reduzieren sollen. Finisterre ist an jedem Touchpoint absolut glaubwürdig. Und schafft großes Vertrauen. 

So eine Marke trifft man nicht alle Tage. Sie spricht Menschen einfach aus dem Herzen. Da sehe ich auch über einen Makel hinweg: Das Logo passt nicht ganz zur Story. Da könnte man etwas machen. Aber zuerst ins Meer!

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Felix Damerius hat seine Lieblingsmarke beim Aprés-Ski in Österreich kennengelernt – als er ihren Gründer traf. ©Peter Schmidt Group