Der Rückzieher der Woche: Farage macht Schluss
Er wolle sein Leben zurück. Mit dieser eindrucksvollen Begründung verabschiedete sich Nigel Farage, Chef der Brexit-Befürworter-Partei UKIP, vom Vorsitz eben jener Partei. Manch einer wunderte sich: Erst mächtig Wirbel machen und dann verabschieden? Vielleicht hängt es damit zusammen, dass der Brexit dann doch nicht so einfach und vorteilhaft werden könnte, wie es Farage und Co. so gerne propagiert haben. In Bezug auf Farages Rückzug lassen sich viele Sprachbilder bemühen: Besonders beliebt war zum Beispiel diese Woche das mit der Ratte, die das sinkende Schiff verlässt. Manch einer verglich die Personalscharade in der britischen Politik auch mit der Erfolgsserie „House of Cards“ – mit dem Hinweis, dass diese ja wirklich Kindergarten sei gegen das, was gerade auf der Insel los sei. Besonderer Beliebtheit erfreute sich auf Twitter allerdings ein Tweet, der die Situation für viele trefflich zusammenfasste. Im Wortlaut ging der in etwa so: Nigel Farage ist wie der Typ auf der Party, der am meisten säuft, alles vollkotzt und dann abhaut ohne beim Aufräumen zu helfen. Wer sonst noch etwas zu Farages Rücktritt zu sagen hatte.
Die Sieger der Woche: Streamingdienste legen zu
Fernsehen? Das ist doch von gestern. Könnte man meinen, wenn man die Zahlen einer aktuellen Studie betrachtet. Demnach sind 43 Prozent aller Online-Nutzer bei kostenpflichtigen Video-on-Demand-Angeboten angemeldet. Damit hat sich der Wert der Nutzer seit Ende 2014 mehr als verdoppelt. Schätzungsweise sollen daher aus 423 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2015, bis 2021 990 Millionen Euro werden. Klingt ziemlich nach Massenmarkt. Zu den Spitzenreitern gehören natürlich Abo-Modelle wie Amazon Prime oder Netflix. Was wohl die TV-Verantwortlichen jetzt sagen? Die ganze Studie in der Zusammenfassung.
Der Spam der Woche: AGB-Postings auf Facebook
Früher einmal, in grauer analoger Vorzeit, gab es den Kettenbrief. Der war unglaublich nervig, das Nicht-Mitmachen mit sozialen Sanktionen behaftet. Einziger Vorteil: Man konnte ihm irgendwie entkommen. In der heutigen Zeit ist das leider nicht mehr so einfach. Der Kettenbrief hat in den sozialen Netzwerken eine erstaunliche Transformation durchgemacht und taucht in allen möglichen Formen auf. „Teile das und du gewinnst eins von Trilliarden iPhones.“ „Nur heute: Gucci-Handtaschen für einen Euro.“ Oder aber: „Hiermit widerspreche ich den Facebook-Nutzungsbedingungen.“ Plopps, und die ganze Timeline ist voll mit derartigen Postings, die sich (in der Tradition des Kettenbriefs) rasant ausbreiten . Es gibt kein Entrinnen! Auch in dieser Woche war das mal wieder so. Ursache: Facebook wolle seine Nutzungsbedingungen verändern und alle Meldungen, die je ein Nutzer geschrieben hat, öffentlich machen. Panik! Also widersprachen tausende Nutzer diesen Änderungen per Posting. Warum das doppelter Unsinn ist, hat „Handelsblatt.com“ aufgeschrieben.