Auch die Sponsoren der Rennställe profitieren von ihren Motorsport-Aktivitäten, heißt es in der Studie. Fast die Hälfte der Befragten gibt an, dass ihnen Werbung von Unternehmen insgesamt mehr auffällt, wenn diese im Motorsport aktiv sind. Bei 18 Prozent der Teilnehmer fällt die Kaufentscheidung nach eigenen Angaben sogar bevorzugt auf Produkte dieser Hersteller. Besonders wirkungsvoll erweisen sich die Aktivitäten des Energy Drink-Herstellers Red Bull.
Auf die Frage, welche Unternehmen im Motorsport als Sponsoren besonders aktiv sind, nennen 35 Prozent der Probanden ungestützt die Marke Red Bull. „Das ist ein enorm hoher Wert“, kommentiert Markus Eiberger, Leiter Research & Services bei der Motor Presse Stuttgart. „Auch die Ergebnisse für Vodafone mit 16 und für die Deutsche Post mit 13 Prozent liegen auf einem hohen Niveau.“
Ebenfalls wurde erfragt, welche Automobilhersteller die Motorsport-Interessierten in den Rennserien sehen wollen, die bisher nicht vertreten sind. So wünschen sich 71 Prozent der Befragten die Marke Porsche im Rennzirkus der Formel 1. Außerdem glaubt die Hälfte der Motorsport-Community an die Motorsport-Gene der Marke Opel und befürwortet die Rückkehr der Rüsselsheimer in die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM).
Die Marke BMW, nach 20 Jahren Pause seit Ende April 2012 mittlerweile wieder erfolgreich in der DTM, wollten zum Befragungszeitpunkt sogar 76 Prozent der Teilnehmer in der DTM sehen. Markus Eiberger sieht durch das Beispiel BMW die Validität der Befragung bestätigt: „Die Ergebnisse der Motorsport-Studie spiegeln das Meinungsbild der interessierten Motorsport-Community präzise wider.
Besonders an Attraktivität gewonnen haben in den letzten Jahren die 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und in Le Mans. Vor allem das junge Publikum bis 29 Jahre begeistert sich für die Formate 24-Stunden-Rennen und wählt die Serien auf Platz zwei und drei. Die beliebteste Rennserie ist mit 18 Prozentpunkten Vorsprung weiterhin die Formel 1. Die DTM hat in der Beliebtheit, wie auch die Formel 1, nach der Meinung von 52 Prozent der Teilnehmer „gewonnen“ bzw. „stark gewonnen“ und belegt Platz vier der interessantesten Rennserien.
Die Studie belegt, dass die Faszination am Motorsport ungebrochen ist. Vor allem die Erfolge von Sebastian Vettel und das Comeback Michael Schumachers steigern das Interesse an der Formel 1. Im direkten Vergleich von Formel 1 und DTM zeichnen sich in der Studie unterschiedliche Positionierungen ab: Beide Veranstaltungen bringen die Teilnehmer gleich stark mit Fahrzeugtechnik sowie Spannung und Unterhaltung in Verbindung. Wettkampf, Atmosphäre und Motorentechnik werden jedoch ausgeprägter der DTM zugesprochen. Die Formel 1 steht dagegen eher für hochentwickelte Technik, Innovationen sowie für die Faktoren Prestige, Aufregung und Exklusivität. Allerdings hält auch das Thema Umwelt Einzug in das Bewusstein der Motorsportfreunde: Bereits 61 Prozent der Befragten geben an, dass sich der Motorsport aufgrund der Umweltdiskussion „möglicherweise“ (45 Prozent) oder auf „jeden Fall“ (16 Prozent) ändern muss.
An der Motorsportstudie der Motor Presse Stuttgart nahmen 5.606 Lesern ihrer Automedien teil. Mit 86 Prozent „interessierten“ bzw. “sehr interessierten“ Personen, steht diese Stichprobe stellvertretend für eine hoch affine Motorsport-Zielgruppe. Die Motorsportstudie liefert Erkenntnisse über Gründe und Entwicklung des Motorsport-Interesses, die wahrgenommenen Motorsport-Engagements von Unternehmen und deren Einfluss auf das Kaufverhalten. Ergebnisse zu Sympathiewerten der Automobilhersteller sowie Antworten auf die Frage, welchen Einfluss Erfolg im Motorsport auf die Markenwahrnehmung hat, runden die Untersuchung ab.