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Was für einen Unterschied ein, zwei Jahre machen können. Vor zwei Tagen feierte Facebook erst seinen vierzehnten Geburtstag, doch zum Feiern war Gründer und Konzernchef Mark Zuckerberg kaum zumute. In seinem alljährlichen Jubiläumspost gab sich der 75-fache Milliardär noch demütiger als bei seiner Jahresherausforderung.
Mark Zuckerberg: „Habe fast jeden Fehler gemacht, den man sich vorstellen kann“
„Über die Jahre habe ich fast jeden Fehler gemacht, den man sich vorstellen kann. Ich habe Dutzende technische Fehler begangen und schlechte Deals abgeschlossen. Ich habe den falschen Leuten vertraut und talentierte Leute in die falschen Positionen gesteckt. Ich habe wichtige Trends verpasst und war bei anderen langsam. Ich habe ein Produkt nach dem anderen gelauncht, das gescheitert ist.“
https://www.facebook.com/zuck/posts/10104521556636051
Tatsächlich: So spricht der CEO des fünfwertvollsten Konzerns der Welt. Der Grund für die neue Demut liegt in der immer größer werdenden Kritik, die Facebook für seine Rolle in der Gesellschaft einstecken muss. Immer mehr ehemalige Mitarbeiter und Entscheider im Silicon Valley kritisieren, dass Facebook süchtig mache, menschliche Schwächen ausbeute und deshalb wie ein Tabakkonzern reguliert werden müsse.
Doch es gibt noch eine andere Wunde aus jüngerer Vergangenheit: Facebooks Rolle bei der US-Wahl, als das weltgrößte soziale Netzwerk manipulative Anzeigen aus Russland zuließ, die dann von 126 Millionen Menschen gesehen wurden, wie Facebook selbst zugab.
Jim Carrey: „Verkaufe meine Facebook-Aktien und lösche meine Facebook-Seite“
Für Hollywood-Star Jim Carrey („Die Maske“) ist das Ärgernis bis heute nicht verarbeitet – auch, weil Facebook von den geschalteten Anzeigen finanziell profitiert habe. „Ich verkaufe meine Facebook-Aktien und lösche meine Facebook-Seite, weil Facebook von der russischen Einflussnahme in unserer Wahl profitiert hat und sie immer noch zu wenig tun, um es zu stoppen“, schrieb Carrey in einem Tweet, der 15.000 Mail gelikt wurde.
Mehr noch: „Ich ermutige andere Investoren, denen unsere Zukunft am Herzen liegt, das Gleiche zu tun“, schrieb Carrey in seinem Tweet, der mit klaren Botschaft #unfriendfacebook endete. Dem Tweet ist zudem ein wenig schmeichelhaftes, offenkundig von Carrey selbst gezeichnetes Porträt von Mark Zuckerberg mit einem Daumen nach unten unter der Bezeichnung „fakebook“ beigefügt.
https://twitter.com/JimCarrey/status/960953156262744065?ref_src=twsrc%5Etfw&ref_url=http%3A%2F%2Fmeedia.de%2F2018%2F02%2F07%2Ffakebook-hollywood-star-jim-carrey-verkauft-alle-facebook-aktien-loescht-seine-seite-und-fordert-aktionaere-auf-das-gleiche-zu-tun%2F
Carrey ließ seiner Ankündigung umgehend Taten folgen: Sein Facebook-Kontoist tatsächlich nicht mehr zu finden. Ob der 56-Jährige mit seinem Aktienverkauf gutes Markttiming bewiesen hat, ist indes eine andere Frage: Wie andere Internetaktien fielen die Anteilsscheine von Facebook in den vergangenen drei Handelstagen in der Spitze um 10 Prozent zurück. Kurz nachdem Carrey seinen Tweet abgesetzt hat, startete Facebook – wie der gesamte Markt – dann allerdings zu einer Erholungsrally durch…