Laut einer aktuellen YouGov-Umfrage könnte im jetzt anstehenden Weihnachtsgeschäft die Zahl der gefälschten Bewertungen in bemerkenswerter Weise zunehmen – frei nach der Devise „Wo viel gekauft wird, wird auch viel bewertet“. Aber Menschen sind heute nicht mehr oft bereit, ihre Meinung auf zum Beispiel Amazon kundzutun – vor allem deutlich weniger, wenn sie mit dem Kaufprozess und dem Produkt zufrieden waren. Hasskommentare und Unzufriedenheit wird öfter gepostet.
Was Händler tun können
Viele Händler klagen regelmäßig über unfaire Bewertungen. Es entsteht bei ihnen ein spürbarer Schaden durch unfaire Bewertungen. Aber Klagen alleine hilft hier nicht weiter. Man könnte zwar gegen den Bewertenden selbst vorgehen, doch die meisten Nutzer von Bewertungsportalen nutzen Fantasienamen und bleiben so im Verborgenen. In den meisten Fällen muss man sich jedoch an den Plattformbetreiber wenden und diesen auf den Rechtsverstoß aufmerksam machen.
Was hilft ist zum Beispiel sachlich und öffentlich kommentieren. So zeigt man öffentlich alle Lösungsvorschläge auf, die man unternommen hat. So können nachfolgende Kunden sehen, dass man sich bemüht und einen guten Kundendienst bietet.
Im Kampf gegen Fake-Bewertungen wird der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) eine prominente Rolle einnehmen. KI hilft schon jetzt dabei, aus den Tausenden von Feedbacks die in Spitzenzeiten bei vielen Shops stündlich eingehen, die schwarzen Schafe herauszufiltern“ weiß Daniel Feyler, Experte für Customer Experience bei Trusted Enterprise. Doch wie können Käufer sehen, ob ein Produkt mit Fake-Bewertungen belastet wurde?
Sechs Tipps für Käufer
1. Achten Sie auf ungewöhlich lange Bewertungen. Mehr als eine halbe Seite Text? Das deutet auf viel Frust beim Käufer oder eine Fake-Bewertung hin.
2. Prüfen Sie, wer die Rezension geschrieben hat. Mit einem Klick auf das Profil kann man sehen, wie viele Rezensionen mit dem Profil geschrieben wurden. Rezensionen die sich nur bestimmten Themenbereichen Rezensionen gewidmet haben, könnten gefälscht sein.
3. Achten Sie auf die Bezeichnung „verifizierter Käufer“. Dieser genießt auch bei z.b. Amazon mehr Vertrauen.
4. Vorsicht bei Beschreibungen, die werblich klingen, etwas verlinken oder auf etwas verweisen.
5. Bei Artikeln mit weniger als zehn Bewertungen ist Vorsicht geboten.
6. Achten Sie auf das Datum der Veröffentlichung. Gibt es mehr Rezensionen an einem Tag und die sind alle positiv, ist Vorsicht geboten.
Tools gegen Fake-Bewertungen
Es gibt auch ein kostenloses Online-Tool namens „ReviewMeta“, welches Amazon-Artikel nach auffälligen Merkmalen und Bewertungen durchsucht und die Echtheit der Käufer-Reviews untersucht. Fake-Bewertungen werden so schnell aufgedeckt.