Die Aufräum-Aktion der Woche: Facebook und sein News-Feed
Herr Zuckerberg liebt Veränderungen: Künftig sollen Einträge von Freunden und Familie im Newsfeed der Mitglieder prominenter angezeigt werden als Unternehmens- oder Nachrichtenseiten. Inhalte von Medienunternehmen und Marken verlieren dadurch an Reichweite. Aber auch Nutzer finden die Idee nicht zwangsläufig gut: Einige äußerten die Sorge, dass sie wichtige Neuigkeiten verpassen und nur noch belanglose „Mittagessen“-, „Zeitung lesen auf dem Klo“- oder „Meine neue Katze“-Posts der Freunde erhalten.
Das sieht News Feed-Chef Adam Mosern allerdings anders: „Wir haben aus unserer Gemeinde gehört, dass Nutzer sich darum sorgen, wichtige Updates von ihren Freunden zu verpassen“, begründete er die Veränderung in einem Blogpost. „Facebook wurde schließlich aus der Idee gegründet, Menschen mit ihren Freunden und der Familie zu vernetzen. Und das ist unsere Top-Priorität bis heute.“ Facebook drängt so Seiten-Betreiber dazu, mehr Inhalte zu posten, die Nutzer an ihre Freunde weiterleiten wollen. Das Netzwerk mit seinen mehr als 1,6 Milliarden Mitgliedern weltweit, zeigt Unternehmen mit schwindender Sichtbarkeit im News Feed auch die Alternative auf: Nämlich einen Post einfach sponsern.
Die Nachwehen der Woche: Brexit
Seit letzten Freitag diskutieren Medien, Politik und Wirtschaft die Folgen des unerwarteten Brexit-Votums der Briten. Das Königreich hat mit einer Wahlbeteiligung von 72,2 Prozent und 52 Prozent Ja-Stimmen für den Austritt aus der EU gestimmt. Doch #Brexit bedeutet nicht gleich Brexit. Tatsächlich sind Schotten und Iren gegen einen Austritt. Auf das Königreich kommt also noch Ärger zu. Im Falle einer Abkehr von Europa hatten die Initiatoren der Volksabstimmung für die schottische Unabhängigkeit von 2014 ein erneutes Referendum angekündigt.
Die Nachteile eines EU-Austritts sind derweil noch nicht absehbar. Experten befürchten jedoch Einschränkungen im innereuropäischen Handel, einen Verlust von Arbeitsplätzen – große Konzerne denken bereits über die Verlegung ihrer Europazentralen nach – und größere Hürden in der innereuropäischen Sicherheitspolitik. Mehr zum Thema gibt es hier.
https://www.youtube.com/watch?v=o8YIM9rKXpM
Der Spot der Woche: Wiesenhof-Skandal mit Atze Schröder
Nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat sich diese Woche Wiesenhof. In nur zwei Tagen gingen beim Deutschen Werberat 1000 Beschwerden über den Fleischhersteller ein. Der hatte einen Spot veröffentlicht, in dem Testimonial Atze Schröder eine Burtzler-Grillwurst mit anzüglichen Vergleichen und Kommentaren über Gina-Lisa Lohfink bewirbt, die gerade einen Prozess wegen Vergewaltigung durchleben muss. Wiesenhof zog das Filmchen sofort aus dem Verkehr, doch die Öffentlichkeit hatte da schon längst vom nächsten Wiesenhof-Skandal erfahren und lästerte was das Zeug hält. Komiker Atze Schröder entschuldigte sich. Er sei „ausnahmslos gegen jede Form sexueller Gewalt“, der Film „hätte nie veröffentlicht werden dürfen“. Die ganze Geschichte lesen Sie hier.