Laut Dehning muss die Branche mehr Aufklärungsarbeit leisten, um den Anwendern ihre Ängste zu nehmen. Parallel dazu müsse deutlich mehr in Sicherheitstechnologien investiert werden. „Beim IoT spielt das Thema Sicherheit eine zunehmend herausragende Rolle, da ‚Smart Things‘ immer mehr auch in hochsensible Lebensbereiche vordringen“, betont Arzu Uyan, Leiterin der eco Kompetenzgruppe Smart Environment. Als wichtige Beispiele nennt sie Privathaushalte, Automobile, Stromversorgung, Nahverkehr und den medizinischen Bereich. Mit der zunehmenden Vernetzung steigen die Sicherheitsrisiken, zumal die meisten bisherigen Geräte nur über mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen verfügen.
Diese Risiken erhöhen die Bedenken der Anwender in erheblichem Maße. So haben laut einer gemeinsamen Studie von eco und YouGov ein Drittel der deutschen Verbraucher (33 Prozent) Sorgen vor einem möglichen Kontrollverlust beim Nutzen des Internet der Dinge. Eine Studie des Ponemon Instituts hat zudem herausgefunden, dass zwei Drittel der europäischen Anwender (62 Prozent) dem Internet der Dinge in puncto Datenschutz skeptisch gegenüberstehen. Aber auch viele Unternehmen bleiben beim Internet der Dinge weiterhin zurückhaltend, da der Einsatz teilweise erhebliche Risiken, wie beispielsweise Datendiebstahl, Betriebsstörungen, DoS-Angriffe oder Wirtschaftsspionage, birgt.
Internet der Dinge ist Schwerpunktthema auf den Internet Security Days
Die Sicherheitsproblematiken im Zuge des Internet der Dinge werden auch auf den diesjährigen Internet Security Days als Schwerpunkt in zahlreichen Vorträgen thematisiert. Bereits zum fünften Mal bilden sie die Plattform für internationale Online-Security-Experten. „Aufgrund seiner wachsenden Bedeutung gilt es die neuen Entwicklungen beim IoT genau zu verfolgen. Im Zuge dessen müssen auch die Risiken und Gefahren sowie Lösungsansätze detailliert erarbeitet und aufgezeigt werden“, so Uyan. Hierzu eignen sich die Internet Security Days besonders gut.
Mangelnde Sicherheit bei den internetfähigen Geräten
Laut Dehning gibt es hier gleich in drei Bereichen noch viel zu tun. Zum einen geht es um mangelnde Sicherheit bei den internetfähigen Geräten selbst, wodurch Cyberkriminelle leichtes Spiel haben, da diese Geräte über das Internet ferngesteuert oder ausgelesen werden können. Zum anderen sammeln die Geräte auch zahlreiche geschäftskritische bzw. personenbezogene Daten über ihre Nutzer, ohne dass klar ist, wozu diese Informationen genutzt werden. Ein dritter Punkt ist die häufig mangelhafte Verschlüsselung der Daten, die zwischen intelligenten Geräten übertragen werden. „Sicherheit und Datenschutz wurden bei der Hard- und Softwareentwicklung bisher zu wenig berücksichtigt. Dementsprechend können Smart-TVs, Spielekonsolen, Smartphones oder Autos vom Nutzer unbemerkt Einstellungen verändern oder Daten sammeln“, fügt Dehning hinzu.