Herr Meurer, wie kamen Sie auf die Idee zu HelpShops?
Wir betreiben bereits seit einiger Zeit erfolgreich das kommerzielle Shopping-Portal Getmore.de mit über 1.400 Partnershops. Außerdem habe ich 1999 das erste deutsche Spendenportal HelpDirect gegründet. Da war es naheliegend, aus diesen beiden Welten ein neues Produkt zu kreieren.
Das Konzept des Charity Shopping, bei dem man die Provisionen für seine Online-Einkäufe für gemeinnützige Projekte spendet, gibt es schon länger. Unser Ziel war es, die bisherigen Schwachstellen dieses Konzeptes zu optimieren und weiterzuentwickeln. Mit HelpShops ist es zum Beispiel erstmals möglich, den Spendern auch eine steuerabzugsfähige Spendenquittung für seine “Shoppingspenden” auszustellen. Er hat zusätzlich die Möglichkeit, eine eigene “Charity Community” mit Freunden aufzubauen, um gemeinsam ausgewählte Projekte zu unterstützen. Darüber hinaus haben die Vereine und Organisationen erstmals die Möglichkeit, ihren eigenen HelpShop als SaaS-Lösung individuell zu gestalten und unter eigener Marke zu betreiben.
Wie läuft die Charity-Shopping-Plattform an? Erste Zahlen? Resonanz von Nutzern?
Der Start war erst Anfang September, daher kann man noch nicht allzu viel sagen. Die erste Resonanz ist aber außerordentlich positiv, was uns sehr freut. Das ganze Team hat viel Herzblut in das Projekt gesteckt. Wir sind optimistisch, dass HelpShops ein Erfolg wird: Auf HelpShops.org findet man bereits über 1.000 Partnershops, die Prämien als Spende für Einkäufe anbieten. Diese können von den Usern bei über 1.200 Organisationen mit weltweiten Projekten in 130 Ländern zur Unterstützung eingelöst werden. Weitere HelpShops namhafter Organisationen werden folgen.
Haben Sie schon geshoppt? Wenn ja, was war es?
In der Testphase natürlich schon mehrfach. Meine Weihnachtsgeschenke werde ich außerdem überwiegend über die HelpShops einkaufen.
Was waren bei der Integrierung und Erfindung von HelpShops die größten Hindernisse?
Wir haben ja schon mehrere erfolgreiche Portale im Betrieb. Zusätzlich mit dem gleichen Team ein weiteres aufzubauen und in den Markt zu führen, quasi “nebenbei”, war schon ein Kraftakt. Außerdem ist das rechtliche Konstrukt einer solchen Lösung nicht ganz einfach – aber auch das konnten wir erfolgreich meistern.
Warum können Shopping-Spender nun ihre Spende steuerlich geltend machen?
So ganz verraten will ich das nicht – wir haben ja Wettbewerber. Nur so viel: Bei herkömmlichen Charity Shopping Portalen ist der User in den Spendenprozess nicht involviert, bei HelpShops schon. Er ist rechtlicher Eigentümer der Prämie und kann sie aktiv spenden. Das ist bei anderen Charity Shopping Portalen nicht möglich.
Was ist die Zukunft von HelpShops? Was wünschen Sie sich?
Zum einen wächst der E-Commerce-Sektor unaufhaltsam. Zum anderen gibt es alleine in Deutschland über 600.000 Vereine und immer mehr nutzen das Internet auch zum Spenden sammeln. Das wollen wir mit unseren HelpShops unterstützen. Natürlich stellt sich bei solchen skalierbaren Konzepten schnell die Frage der Internationalisierung. Wir wollen aber erst abwarten, wie sich die HelpShops in der nächsten Zeit in der DACH-Region etablieren.