Es scheint ein unumstößliches Gesetz zu sein: Alles, was direkt mit dem Namen Steve Jobs in Verbindung gebracht werden kann, wird zum Bestseller. Das gilt für millionenfach verkaufte iMacs, iPhones, iPods und iPads, aber auch für Bücher um die Silicon-Valley-Icone inklusive der autorisierten Biografie von Walter Isaacson. Was bisher noch fehlte ist ein Film. Der Kinostart der Steve Jobs Biografie Jobs mit Ashton Kutcher in der Rolle des Apple-Gründers wurde unlängst verschoben.
Der Film „jOBS“ hätte in der vergangenen Woche in die Kinos kommen sollen. Dann hieß es von Seiten der Produzenten, es brauche noch Zeit, um den Film zu promoten. Auf dem Sundance Film Festival im Januar wurde die 8,5 Millionen-Dollar-Produktion das erste Mal gezeigt. Die Kritiken waren durchwachsen.
Eine weitaus aufwändigere Produktion, die auf der offiziellen Biografie von Walter Isaacson basiert, ist ebenfalls aktuell in Arbeit. „The Social Network“-Autor Aaron Sorkin konnte für das Drehbuch verpflichtet werden. Sony hat sich die Filmrechte gesichert.
„iSteve“ kommt Hollywood zuvor
Nun kam ausgerechnet eine Low-Budget-Satire-Produktion den großen Kinoregisseuren zuvor und liefert den ersten Film über Steve Jobs. Die US-amerikanische Comedy-Webseite „Funny Or Die“ hat das Biopic (Filmbiografie) „iSteve“ produziert und das Ergebnis gratis ins Netz gestellt. Innerhalb von drei Tagen habe Ryan Perez laut Eigenaussage das Drehbuch geschrieben. Recherchiert habe er in erster Linie in Wikipedia, gefilmt wurde in nur fünf Produktionstagen. Entstanden ist ein 79 Minuten langer Film, der nicht nur den Hype um Applegründer Steve Jobs, sondern auch das Genre Biopic auf die Schippe nimmt.
In „iSteve“ wird Steve Jobs von Justin Long gespielt. Long ist vor allem durch den “PC vs. Mac” Werbespots bekannt geworden. Die Rolle von Steve Wozniak übernahm Lost-Schauspieler Jorge Garcia. Die Kritiken sind äußerst unterschiedlich. Die einen finden den Film pietätslos, andere halten ihn für großartige Satire. Die kurze Produktionszeit merkt man „iSteve“ in jedem Fall an.
„iSteve“ ist das bisher größte Projekt der Comedy-Website „Funny or Die“. Ursprünglich hätten die Macher lediglich einen satirischen Trailer zu einem fiktiven Steve-Jobs-Film drehen wollen, sagten sie der „New York Times“. Dabei hätten sie so viele Ideen gehabt, dass am Ende ein ganzer Spielfilm entstanden ist.
Bei aller Kritik an der Produktion: Angesichts der Tatsache, dass die anderen Produktionen noch auf sich warten lassen, ist „iSteve“ derzeit für eingefleischte Apple-Jünger die einzige Möglichkeit einen Film über ihr Idol zu sehen. Da entschuldigen viele auch den teilweise fehlenden Wahrheitsgehalt und die starke Ironie.
Die Satire-Biografie von „Funny or die“ finden Sie hier: http://www.funnyordie.com/