Erste positive Meldung für Mark Zuckerberg: Er holt 20 Millarden Dollar Börsenwert zurück

Die heikelste Feuerprobe hat Facebook-CEO überstanden. Mark Zuckerberg musste vor dem US-Kongress aussagen. Zum Auftakt der Anhörung vor dem US-Kongress machte er eine gute Figur. Die Aktie des fünftwertvollsten Internetkonzerns der Welt schießt in der ersten Stunde von Zuckerbergs Auftritt um mehr als fünf Prozent nach oben.

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Die lange Vorbereitung mit Politikberatern scheint geholfen zu haben: Nach einem defensiven Beginn hat Facebook-Chef Mark Zuckerberg bei seiner Anhörung im amerikanischen Kongress immer routinierter auf die Fragen der US-Senatoren reagiert.

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Tatsächlich fiel die Befragung im Kongress keinesfalls so hart aus wie im Vorfeld erwartet worden war, wie Whistleblower Edward Snowden herausarbeitete.

Kritik an der Form der Befragung

Auch Vermögensverwalter Doug Kass kritisierte die Form der Befragung nachdrücklich: Viele Fragen seien redundant, die US-Senatoren verstünden nicht genug von der Materie, fielen stattdessen aber schnell in ihre politischen Dogmen zurück.

Mark Zuckerberg gelang es immer wieder geschickt, so direkte Fragen mit technischen Antworten im rhetorischen Nichts verlaufen zu lassen. Wenn Zuckerberg im Detail nicht weiter wusste, flüchtete er sich höchst effektiv in seine Lieblingsfloskel: „Mein Team wird zu der Frage auf Sie zurückkommen.“

Entschuldigung vor laufender Kamera

Wie erwartet gab sich der Facebook-Chef ein weiteres Mal über die Verfehlungen im Datenskandal zerknirscht, gelobte aber Besserung, die allerdings dauern könne. Durch Künstliche Intelligenz (KI) werde es in den nächsten fünf bis zehn Jahren einfacher, Hassrede in den Griff zu bekommen, erklärte Zuckerberg.

In einer der interessantesten Passagen der Befragung äußerte sich Zuckerberg vielsagend auf die Frage zu Facebooks werbefinanziertem Geschäftsmodell: Es werde immer eine kostenlose Version von Facebook geben, erklärte der 33-Jährige – was den Schluss nahe legt, dass es in Zukunft möglicherweise auch eine zahlpflichtige Premiumversion des Social Networks geben könnte.

Auf die Frage nach seinen engsten Konkurrenten wich der Facebook-Chef mehrfach aus. Ob das weltgrößte Social Network denn ein Monopolist sei, wollte ein Senator wissen. „Fühlt sich für mich nicht so an“, konterte Zuckerberg und erntete die ersten Lacher.

Souverän geübt

Gegen Ende des ersten Teils der Anhörung wurde der Facebook-Chef immer sicherer – was auch der Börse nicht verborgen blieb. Die Kapitalmärkte reagierten wieder einmal nach dem typischen Muster des fait accomplis.

Im Vorfeld war die Facebook-Aktie in Erwartung einer höchst ungemütlichen Anhörung bereits abgestürzt, nun stiegen Leerverkäufer aus dem Papier aus, nachdem ein öffentlicher Zusammenbruch – ein meltdown – des CEOs, wie ihn Zuckerberg einmal vor acht Jahren erlebt hatte, ausgeblieben war.

Ein solider Auftritt von Mark Zuckerberg reichte, um die Facebook-Aktie in den letzten zwei Handelsstunden um knapp fünf Prozent nach oben zu befördern und Facebooks Börsenwert um rund 20 Milliarden Dollar zu steigern.