„Wir wollten mit dieser Umfrage herausfinden, ob es sich bei den Medienberichten um Einzelfälle handelt oder ob hier ein Muster zu erkennen ist – und das ist eindeutig der Fall“, sagt DDV-Präsident Patrick Tapp. Einzelne Medien hatten im Zuge der DSGVO berichtet, dass Umsatzrückgänge einzelner Unternehmen im Marketing auf Unsicherheiten mit der Verordnung zurückzuführen seien.
Gesetzgeber hat die wirtschaftlichen Folgen der DSGVO unterschätzt
Bei der Umfrage, die im Zeitraum 23. Juli bis 13. August durchgeführt wurde, haben 111 DDV-Mitglieder teilgenommen. Demnach gehen zwei Drittel der Befragten von einer Veränderung des Umsatzes im Zusammenhang mit der Einführung der DSGVO für das laufende Geschäftsjahr aus. 92 Prozent davon antworteten, dass sich der Umsatz negativ entwickeln wird. Rund 45 Prozent rechnen mit Einbußen zwischen null und zehn Prozent. Von einem Minus über 30 Prozent geht jeder Zehnte aus.
Hinzu kommt aus Sicht der Teilnehmer, ein gestiegener zeitlicher und bürokratischer Aufwand im Zuge der Umsetzung aller Vorgaben. Häufige Nennungen waren zudem eine hohe Verunsicherung der Unternehmen und Verbraucher, ein enormer Beratungsaufwand, gestiegene Kosten durch die Rechtsberatung sowie eine fehlende Klarheit bei der Durchsetzung des neuen Rechts. „Die Ergebnisse der Umfrage sind alarmierend“, so Tapp.
Umsatzeinbußen für Unternehmen belastend
Sie legten ganz deutlich offen, so der DDV-Präsident, dass der Gesetzgeber die wirtschaftlichen Folgen der DSGVO unterschätzt habe. „Es fehlt eine klare Struktur und staatliche Unterstützung bei der konkreten Umsetzung der neuen Regelungen. Solche Umsatzeinbußen sind für Unternehmer belastend, für einige sogar existenzbedrohend.“
Der Verband appelliert daher in einer Stellungnahme an die Regierung, die DSGVO kritisch zu überprüfen. Zentrale Punkte dabei seien die Informationspflichten und Betroffenenrechte. Deutschland sei es noch nicht gelungen, angemessene Rahmenbedingungen zu schaffen, heißt es darin.
tb