Ikonen der Popkultur
Sechs Frauen, bei denen viele mit den Augen rollen. Aber ich möchte eine Lanze für Kourtney, Kim und Khloé Kardashian und Kendall, Kylie und Kris Jenner brechen. Ja, das Leben, das sie in „The Kardashians“ auf dem Streaming-Portal Disney+ zeigen, ist von Hedonismus und Maßlosigkeit geprägt und die ein oder andere Aussage (zum Beispiel, dass Kris und Kylie es als etwas Besonderes empfinden, in einen Supermarkt zu gehen) ist daneben. Aber die Familie hat die Popkultur mehr geprägt, als der ein oder andere Kulturkritiker jemals zugeben würde – im positiven Sinne. Angefangen vom Körperbild, das Frauen als ideal suggeriert wird – denn als die Kardashians vor 15 Jahren mit ihrer Serie „Keeping Up with the Kardashians“ anfingen, war das zwischen Hüfthosen und Hüftknochen noch sehr viel ungesünder. Dass sie sich trotz aller Stereotypisierung und Kritik nicht haben aufhalten lassen, ihre eigenen Wege zu gehen, erfolgreiche Unternehmerinnen wurden, selbst reflektierten und unglaublich fleißig waren, ist ein Vorbild. Und dass sechs Frauen ohne signifikante männliche Hauptfiguren (sorry, Travis) über Jahrzehnte hinweg das erfolgreichste Entertainment-Familienunternehmen auf- und ausgebaut haben und weltweit Hunderte Millionen faszinieren: Das hat „Role Model“-Potenzial.
Spannende Denkanstöße
Alice Hasters und Maximiliane Häcke waren mit die ersten Indie-Podcasterinnen in Deutschland. Schon seit 2015 betreiben die beiden Frauen ihr monatliches Podcast-Format „Feuer und Brot“. Darin besprechen Alice und Maxi verschiedenste Phänomene, von der Faszination zu True Crime bis hin zu feministischen Themen. Eine Stunde immer spannender Denkanstöße, die jeden Monat wieder zu empfehlen sind.
Immer wenn einer behauptet, man hätte alle Facetten der Ungleichberechtigung ergründet, kommt ein Buch wie das von Alexandra Zykunov, „Wir sind doch alle längst gleichberechtigt! 25 Bullshitsätze und wie wir sie endlich zerlegen“, und zeigt: Wir haben noch nicht mal angefangen. Denn dass die Wissenschaft verstanden hat, warum Frauen weniger Geld verdienen (Spoiler: Es liegt nicht am schlechten Verhandeln), heißt noch lange nicht, dass sich irgendetwas in der Gesellschaft tut. Hier setzt Zykunov, zweifache Mutter und Redaktionsleiterin beim Magazin „Brigitte Be Green“, an. So nah am Alltag, dass es wehtut, schenkt sie uns Begriffe, die beschreiben, was wir als ungerecht empfinden.
Herkunft im Fokus
Tijen Onarans Art, Menschen dazu zu bekommen, etwas von sich zu erzählen, was man so in noch keinem anderen Format gehört hat, ist unglaublich. Und der Podcast „Aufsteiger*innen“ gibt – ohne sich groß anzustrengen – der Dimension „Herkunft“ als wichtigem Faktor für Diversity Raum. Sie spricht mit Politiker*innen, Promis und Unternehmer*innen. Heraus kommen inspirierende Lebenswege und manche Geschichten, die uns lehren, nicht alles so wahnsinnig ernst zu nehmen.