Emojis sind beliebt, aber oft verwirrend

Emojis sind sehr beliebt, führen aber oft zu Missverständnissen, zeigt eine neue Bitkom-Umfrage. Besonders Marken sollten bei der Verwendung vorsichtig sein.
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Mehr als die Hälfte der Befragten war verwirrt, wenn Emojis in Konversationen eingesetzt wurden. (© Unsplash)

In der heutigen digitalen Welt haben sich Emojis als unverzichtbare Werkzeuge im Marketing etabliert. Sie ermöglichen es Marken, auf eine unmittelbare und emotionale Weise mit ihrem Publikum zu kommunizieren. Laut dem Adobe Emoji-Trendbericht verwenden bereits 61 Prozent der Befragten Emojis in ihrem beruflichen Alltag. Die kleinen Bildzeichen steigern nicht nur die Sympathie (78 Prozent) und Glaubwürdigkeit (63 Prozent) in der Kommunikation, sondern helfen auch dabei, komplexe Botschaften einfach und effizient zu vermitteln.

Die Bedeutung von Emojis im Marketing kann nicht hoch genug eingeschätzt werden: Sie tragen dazu bei, eine tiefere Verbindung zu den Kund*innen aufzubauen. Marken wie „Avocados From Mexico“ haben dies erkannt und nutzten die Aufnahme der Avocado im Jahr 2016 in die offizielle Emoji-Liste als Marketinginstrument. Diese Strategie half dabei, die Sichtbarkeit der Marke zu erhöhen und eine stärkere Kundenbindung zu schaffen.

Immer größer wird indes das Bedürfnis von Nutzer*innen, eigene Emojis zu kreieren. Bei Google Emoji Kitchen können User bereits bestehende Emojis kombinieren, Apple ermöglicht mit Genmojis seit kurzem die Kreation individueller Emojis – dank neuester KI-Technologie.

Emojis können für Verwirrung sorgen

Obwohl Emojis weit verbreitet sind, führen sie oft zu Missverständnissen. Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) hat bereits Verwirrung erlebt, wenn Emojis in Konversationen eingesetzt wurden. Bei den 16- bis 29-Jährigen liegt dieser Anteil sogar bei 73 Prozent. Der Anteil der durch Emojis verursachten Missverständnisse ist im Vergleich zu einer ähnlichen Umfrage vor drei Jahren nahezu unverändert geblieben.

Interessanterweise finden mehr Männer (51 Prozent) als Frauen (43 Prozent), dass Emojis ihnen helfen, sich besser auszudrücken. Gleichzeitig sind 46 Prozent der Befragten genervt, wenn andere nur mit einem Emoji antworten, anstatt einen Text zu schreiben. Nur 15 Prozent empfinden, dass es zu viele Emojis gibt, und lediglich 8 Prozent verwenden Emojis kaum bis sehr selten.

Während Emojis hauptsächlich im privaten Bereich genutzt werden (98 Prozent), finden sie auch im Berufsleben zunehmend Anwendung. So verwenden 29 Prozent der Befragten Emojis im Austausch mit Kolleginnen und Kollegen und 19 Prozent auch in der Kommunikation mit Vorgesetzten. Sogar im Kontakt mit Onlineshops oder Handwerksbetrieben nutzen mehr als 12 Prozent der Befragten Emojis.

Die Ergebnisse zeigen, Emojis sind mehr als nur digitale Spielereien. Sie sind mächtige Werkzeuge, die im Marketing helfen können, emotionale Verbindungen zu Kund*innen aufzubauen und Markenbotschaften effektiv zu kommunizieren. Daher ist es entscheidend, Emojis strategisch und bewusst einzusetzen, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Mit der ständigen Erweiterung der Emoji-Palette und der Möglichkeit, eigene Emojis zu kreieren, bieten sich zudem immer neue Möglichkeiten, kreative und ansprechende Marketingkampagnen zu gestalten.

(amx, Jahrgang 1989) ist seit Juli 2022 Redakteur bei der absatzwirtschaft. Er ist weder Native noch Immigrant, doch auf jeden Fall Digital. Der Wahlberliner mit einem Faible für Nischenthemen verfügt über ein breites Interessenspektrum, was sich bei ihm auch beruflich niederschlägt: So hat er bereits beim Playboy, in der Agentur C3 sowie beim Branchendienst Meedia gearbeitet.