Immer wieder muss sich Elon Musk für die bisherige Entwicklung von Tesla rechtfertigen. Vor allem für den holprigen Produktionsstart des Hoffnungsträgers Model 3 , mit dem der Sprung von der Luxusnische in den Massenmarkt gelingen soll, steht Musk in der Kritik. Offenbar steigt der Druck aber nicht nur von außen, sondern auch intern. So teilte Musk gestern (12. Juni) auf Twitter mit, dass er „etwa neun Prozent unserer Kollegen über das gesamte Unternehmen hinweg gehen lassen“ muss. Warum? Weil Tesla endlich profitabel werden soll, um das Ziel nachhaltiger Elektromobilität nicht zu verfehlen. Und dafür sei eben die Senkung der Kosten erforderlich, in dem insbesondere überflüssige und teilweise doppelt besetzte Positionen gestrichen werden.
Die Verkleinerung der Belegschaft werde dabei keine Stellen in der Produktion betreffen und somit die Fertigungsziele beim Model 3 nicht beeinträchtigen. Betroffen seien hingegen vor allem Verwaltungsstellen sowie Postionen im Tesla-Management, dessen Straffung schon lange zur Debatte stand.
Rund 4000 Angestellte müssen gehen
In den vergangenen zehn Jahren ist die Mitarbeiterzahl bei Tesla noch stark gewachsen. Laut Jahresbericht waren Ende des vergangenen Jahres rund 37500 Mitarbeiter bei Tesla beschäftigt. Wie die Süddeutsche berichtete, stieg diese Zahl im Laufe dieses Jahres noch einmal um 8000 an. Von den insgesamt 46000 Beschäftigten müssen nun rund 4100 gehen (siehe Grafik von Statista).
An der Börse wurde die Ankündigung, Kosten sparen zu wollen, offenbar mit Freude aufgenommen. Direkt nach dem Tweet am Dienstagabend sprang der Kurs der Tesla-Aktie um sechs Prozent nach oben. Das dürfte Elon Musk aufatmen lassen, wird sein Unternehmen doch von den Aktionären finanziert. Bislang machte Tesla innerhalb seines 15-jährigen Bestehens nämlich noch keinen einzigen Jahresgewinn. Das Wachstum des Konzerns beruht auf extremen Verlusten. Umso wichtiger ist es, das günstige E-Auto Model 3 nun schnell für die breite Masse zugänglich zu machen, um endlich Geld in die Kassen zu spülen. Bislang liegt die Produktion des Model 3 aber ein halbes Jahr hinter dem ursprünglichen Zeitplan. 400000 Bestellungen stehen noch aus, doch nur 3500 Stück werden pro Woche gefertigt. Laut Deutscher Presseagentur (dpa) soll die Produktionsrate bis Ende Juni auf 5000 Autos pro Woche erhöht werden.