Natürlich macht die Digitalisierung es nicht einfach, aber die Besinnung auf wesentliche Grundwerte des Marketings, die unabhängig von der Digitalisierung gelten, sollten wir uns wieder in Erinnerung rufen: marktorientierte Unternehmensführung. Diese Philosophie als Klammer bindet praktisch jeden Mitarbeiter im Unternehmen ein, denn keiner tut etwas ohne Folgen: von der Produktion über den Empfang bis hin zum CEO. Vor einem Jahr wurde Heribert Meffert mit dem Marketing Lifetime Award beim 42. Deutschen Marketing Tag in Stuttgart ausgezeichnet. Er bedauerte in seiner Dankesrede vor den über 1 000 anwesenden Marketingentscheidern, dass die Marketingabteilungen zunehmend mit operativen und unterstützenden Aufgaben in den Bereich Werbung und Kommunikation gedrängt werden. Er schrieb uns daher ins Stammbuch: „Vielmehr kommt es darauf an, dass wir auch künftig im Dialog von Wissenschaft und Praxis in einer sozialen Marktwirtschaft das richtige Marketingverständnis vertreten als Management von Wettbewerbsvorteilen, die aus Kundensicht wichtig sind und wahrgenommen werden und aus Anbieterperspektive wirtschaftlich und vertretbar sind.“ Dabei ist das kleine Wörtchen „vertretbar“ ganz wesentlich, denn Meffert setzt sich für ein integres Marketing ein.
Der Plan muss daher lauten:
• Die Verkürzung auf Werbung ist unstatthaft und darf nicht weiter im Kontext von Marketing geduldet werden
• Alle Mitarbeiter sind die Marketingabteilung des Unternehmens
• Das Marketing muss aufrichtig sein und nur Dinge transportieren, die stimmen
All diesen Entwicklungen ist unsere Titelgeschichte (ab Seite 20) gewidmet. Auch in Zukunft wird sich die absatzwirtschaft mit Kritikern des Marketings auseinandersetzen.
Es bleibt spannend. Ich wünsche Ihnen an dieser Stelle schon einen guten Übergang ins Jahr 2017!