Unternehmen wollen zwar mit Inhalten in die Medien, aber verweisen gleichzeitig gerne auf den Umstand, dass Werbung – in denselben Medien übrigens – ihnen nichts bringe. Nach allem könnte man zu der Einschätzung gelangen, dass den Verlagen das Geschäftsmodell abhanden kommt. Aber beim Blick in die neue asw-Titelgeschichte fällt auf: Noch nie waren die Kreativität größer, die Ansätze der Medienhäuser vielfältiger. Was stimmt, ist, dass die Kostenlos-Kultur die Werbeträger unter Druck gesetzt hat. Aber die Vitalität der Branche ist offensichtlich größer denn je – in Vermarktung (360 Grad, Content Marketing, etc.) und Produkten.
Paid Content, Crowdfunding und Preiserhöhungen
Mit über 1 550 Zeitungen und Zeitschriften am Kiosk ist die Vielfalt sogar noch um ein Drittel gegenüber dem Jahr 2000 gewachsen! Verschiedenste Geschäftsmodelle vom Crowdfunding bis zur Genossenschaft legen Zeugnis für einen bunten Mix an Finanzierungsformen der Medien ab. Große Unternehmer wie Amazon-Gründer Jeff Bezos („Washington Post“) oder US-Investor Warren Buffett haben Freude, Journalismus zu unterstützen. Aber noch viel spannender ist, dass insbesondere Printpublikationen erfolgreich Preiserhöhungen durchsetzen und den werbefinanzierten Teil häufig schon auf ein Drittel drücken konnten. Digitale Plattformen haben zudem den Anteil an Paid Content deutlich gesteigert. Und zu guter Letzt: Manch neue Publikation will sogar auf Werbung als Erlössäule gänzlich verzichten.
Denken wir das einmal zu Ende: Ginge diese Entwicklung weiter, würden die Werbeerlöse irgendwann ein „Nice-to-have“. Müssten sich Werbungtreibende dann gar bewerben, um von den Medien mitgenommen zu werden? Das klingt ein bisschen zu verrückt. Aber fest steht: die Verlagsbranche hat den Transformationsprozess angenommen.
Die ganze Geschichte und noch viele andere, lesen Sie in der neuen absatzwirtschaft 07/08/2016