Angesichts der dynamischen Entwicklung, in der sich der E-Commerce mit Lebensmitteln befindet, wollen die beiden Verbände ihre Innovationskräfte bündeln, um noch schneller die erforderlichen Lösungen für Konsumenten und Händler umzusetzen. Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bevh, betont: „Wie viel Kraft in diesem Thema steckt, zeigt bereits heute unser Arbeitskreis Lebensmittelversand. Gemeinsam werden wir die wichtigen Fragen hieraus weiter entwickeln und neue Perspektiven im E-Commerce ermöglichen.“
„Wandel im Lebensmittel-Handel ermöglicht mehr Transparenz“
Lebensmittel-E-Commerce werde zunehmend ein wichtiger Treiber für inhaltliche, strukturelle, rechtliche und logistische Lösungen der Branche sein, erklärt der bevh weiter. Ab sofort sei damit ein noch engerer Austausch der Lebensmittel-Onlinehändler sowohl untereinander als auch mit anderen Händlern und Dienstleistern des Online- und Versandhandels möglich. Die so gebündelten Fachkräfte festigten die Kompetenz für das Thema nach innen und außen.
Max Thinius, Sprecher des bvlo und künftig Ansprechpartner zum Thema Lebensmittel-E-Commerce beim bevh, prognostiziert: „Auf Basis der aktuellen kulturellen und technischen Gesellschafts-Entwicklung wird sich der berühmte ‚Wandel im Lebensmittel-Handel‘ in den nächsten zehn Jahren schneller entwickeln als in den letzten 65 Jahren.“ Der E-Commerce werde hierbei nicht nur eine neue Struktur, sondern auch eine Stärkung wesentlicher Konsumenten-Werte, mehr Transparenz und Lebensqualität ermöglichen. „Die Vielzahl an Perspektiven und Innovationen die hieraus entstehen, wollen wir durch die Fusion gemeinsam schneller für die Gesellschaft zugänglich machen“, erklärt Thinius.
Textilien schwächeln, Elektronik boomt
Aktuelle Zahlen der Verbraucherstudie des bevh für das erste Quartal 2015 zeigen, dass die Branche der Online- und Versandhändler vom positiven Konsumklima profitiert. Der Umsatz legte insgesamt um gut acht Prozent zu. Der Onlinehandel weist gegenüber dem Vorjahreszeitraum sogar ein Plus von zehn Prozent auf. In den Monaten Januar bis März erzielten die Interaktiven Händler einen Gesamtumsatz mit Waren von rund 12,1 Milliarden Euro (2014: 11,1 Milliarden Euro). Der Onlineanteil ist noch einmal leicht um 1,5 Prozentpunkte gestiegen und betrug damit 84,5 Prozent. Das entspricht einem E-Commerce-Umsatz von 10,2 Milliarden Euro. Zudem kauften die Konsumenten digitale Dienstleistungen im Wert von 3,2 Milliarden Euro.
Der Topseller mit einem Umsatz von 2,7 Milliarden Euro ist nach wie vor Bekleidung – allerdings musste diese Warengruppe einen leichten Rückgang von knapp drei Prozent gegenüber dem hohen Vorjahresniveau hinnehmen. Ungebrochen zeigt sich hingegen der Wachstumstrend im Segment Unterhaltungselektronik (inkl. Telekommunikation & Zubehör). Der Umsatz stieg dort noch einmal um knapp 30 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Seit einem Jahr erstmals wieder leicht im Plus ist der Umsatz mit Büchern. Beim Blick auf die Versendertypen bestätigt sich weiterhin, was bereits die Zahlen des vergangenen Jahres abgebildet haben: Die Onlinemarktplätze dominieren zwar noch, verlieren aber zunehmend Marktanteil an die Multichannel-Versender.