Durstige KI 

KI könnte der Schlüssel zu einer grüneren Zukunft sein, doch erfordert sie einen kritischen Blick auf ethische und ökologische Herausforderungen.
Jens Polomski KI Design
Jens Polomski unterstützt Unternehmen dabei, generative KI effektiv einzusetzen. (© privat/ Montage: Olaf Heß)

Die Palette der Einsatzmöglichkeiten Künstlicher Intelligenz (KI) erstreckt sich weit und reicht von automatisierten Marketingprozessen bis hin zur Entwicklung und Steuerung intelligenter Stromnetze. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Beschleunigung von Forschung, aber auch bei der Entwicklung klimafreundlicher Technologien.  

KI bringt Herausforderungen mit sich

Trotz des enormen Potenzials von KI stehen wir vor einigen Herausforderungen, die wir uns bewusst machen sollten. Dazu gehören die Gewährleistung von Datensicherheit und Datenschutz, gerade weil KI-Systeme auf umfangreiche Datensätze angewiesen sind. Im Zuge der wachsenden Integration von KI in unseren Alltag müssen wir aber auch die Gefahr von Falschinformationen und Manipulationen durch KI-generierte Inhalte anerkennen.  

Die Fähigkeit von generativer KI, realistisch wirkende Texte, Bilder, Ton und Videos zu erzeugen, hat sich in den letzten Monaten rasant entwickelt und ist noch nicht am Ende angelangt. Dies wirft nicht nur ethische Fragen auf, bezüglich der Verantwortung für von KI getroffene Entscheidungen, sondern es betont auch die Notwendigkeit einer erhöhten Medienkompetenz in der Gesellschaft. Es ist essenziell, dass wir lernen, digitale Inhalte kritisch zu hinterfragen und die Quellen sorgfältig zu prüfen. 

Wasserverbrauch von KI erschreckend hoch

Ein Aspekt, der in der Diskussion um KI häufig untergeht, ist der verborgene Wasserverbrauch hinter den Kulissen. Wussten Sie, dass jede Antwort, die Systeme wie ChatGPT generieren, indirekt mit dem Verbrauch einer 0,5-Literflasche Wasser verbunden ist? Die Studie eines Forscherteams um Pengfei Li von der University of California aus Oktober 2023 enthüllt dies und weist darauf hin, dass der globale Wasserfußabdruck der KI bis 2027 auf erschreckende 4,2 bis 6,6 Milliarden Kubikmeter anwachsen könnte.  

Diese Zahlen rücken die Bedeutung einer nachhaltigen und bewussten Nutzung von KI-Technologien in ein neues Licht. Während wir die Vorteile der digitalen Revolution entdecken, sollten wir auch über die verborgenen (Umwelt-)Kosten nachdenken und sie im Hinterkopf behalten.  

KI besitzt also vielleicht das Potenzial, uns bei der Bewältigung einiger der größten Herausforderungen unserer Zeit zu unterstützen. Es liegt jedoch in unserer Verantwortung, diese bahnbrechende Technologie auf eine Weise zu nutzen, die nicht nur effizient und effektiv, sondern auch ethisch vertretbar und nachhaltig ist. Es liegt auch an uns, diese Aufgaben aktiv anzugehen und dafür zu sorgen, dass KI zum Wohle der Menschheit eingesetzt wird.  

Jens Polomski ist KI-Stratege. Der Kolumnist unterstützt Unternehmen dabei, generative KI einzusetzen und zu verstehen.