1. Schmerz, lass nach: Welches Digitalthema im Marketing bereitet Ihnen aktuell am meisten Kopfzerbrechen?
Wir beobachten die Kontroverse rund um die Social-Media-Plattform Tiktok interessiert. Gerade bei der jüngeren Zielgruppe genießt die App große Beliebtheit und die Content-Einbindungsmöglichkeiten für Marken sind attraktiv. Wir nehmen jedoch auch die kritischen Stimmen hinsichtlich der Datennutzung wahr und verfolgen hierbei die aktuellen Geschehnisse in den USA und in weiteren Ländern.
2. Buzzword Bingo: Das derzeit überschätzteste Digitalthema im Marketing ist … ?
Hier kommt man um eine nicht ganz neue, jedoch trotzdem relevante Thematik nicht herum: Influencer-Marketing. Eine einseitige Fokussierung auf reines Influencer-Marketing zur Begehrlichkeitssteigerung ist für Puma kein nachhaltiger Weg. Influencer-Marketing bleibt ein wichtiges Element in unserem Marketing-Mix, muss jedoch in Hinblick auf Markenauthentizität sorgfältig und fallabhängig geprüft werden. Damit soll nicht gesagt sein, dass Influencer-Marketing per se überschätzt ist. Ein Allheilmittel ist es jedoch nicht. Wir richten unseren digitalen Marketing-Ansatz je nach Zielsetzung (Awareness vs. Abverkauf) aus und selektieren die dafür geeigneten digitalen Tools.
3. Butter bei die Fische: In welchem digitalen Marketing-Thema bräuchten Sie dringend mal einen Auffrischungskurs?
Besonders im Marketing muss man sich kontinuierlich über die neuesten Entwicklungen digitaler Plattformen informieren. Dabei spielen nicht nur aktualisierte Anwendungsmöglichkeiten eine zentrale Rolle bei der Ausrichtung von spezifischen Inhalten, sondern auch Veränderungen der allgemeinen Anbieter-Policies. Damit keine Fehler oder Verstöße entstehen, sind Wissens-Updates und ein transparenter Austausch absolut notwendig. Dieser findet bei Puma regelmäßig statt.
4. Events post Corona: digital und effizient oder physisch und persönlich?
Eine pauschale Aussage kann man hier nicht treffen. Wir rechnen definitiv mit einer veränderten Event-, Aktivierungs- und Meeting-Kultur nach Corona. Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass effiziente Meetings via Video-Call abgehalten werden können. Die damit verbundene Reduktion von Geschäftsreisen wird einen positiven Einfluss auf den individuellen CO2-Fußabdruck haben.
Allerdings sind persönliche und gemeinsame Erlebnisse bei physisch stattfindenden Events nicht adäquat durch digitale Kommunikation zu ersetzen. Deshalb ist es bei der Rückkehr zur „Normalität“ essentiell, besonders gewissenhaft bei der Planung von Events zu agieren, um Gefahrenpotenziale zu eliminieren. Die Sicherheit und Gesundheit aller Teilnehmer müssen an erster Stelle stehen. Unsere digitalen Aktivierungen während Corona waren sehr erfolgreich und wir konnten ein hohes Engagement verzeichnen. Digitale Trainings-Sessions, „FIFA“-Turniere oder Instagram-Live-Sessions werden perspektivisch noch mehr an Bedeutung gewinnen.
5. Empfehlung des Hauses: Was ist Ihre digitale Lieblings-Anwendung im Privatleben?
Eine bestimmte Lieblings-Anwendung habe ich nicht. Vielmehr verwende ich Apps je nach Zweck. Über Facebook bleibe ich up-to-date mit älteren Freunden. Mit jüngeren oder jung gebliebenen Freunden und Puma-Markenbotschaftern bleibe ich über Instagram in Kontakt. Für meine private Kommunikation nutze ich vorwiegend Whats App. Im geschäftlichen Alltag spielt MS Teams eine zentrale Rolle.
Vita: Paul Paska
Paul Paska ist ein echtes Puma-Urgestein – er arbeitet bereits seit 1995 für die fränkische Sportmarke. Angefangen als International Marketing Assistant war er in der Folge unter anderem als Deputy Head of European Marketing (2004 bis 2010) sowie als Head of Marketing Eastern Europe (2013 bis 2015) für Puma tätig. Seit 2015 ist er bei dem Sportartikelkonzern für das Marketing im DACH-Bereich zuständig.