Von Gastautor Thomas Mockenhaupt, Chief Sales Officer und Geschäftsführer bei Canto
Als die Trennung von Brad Pitt und Angelina Jolie bekannt wurde, veröffentlichte die Fluglinie Norwegian Airline direkt eine Anzeige mit dem Text „Brad is single“ sowie dem Preis eines One-Way-Fluges nach Los Angeles. Damit landete das Unternehmen einen viralen Hit. Mit traditionellen, langwierigen Abstimmungsprozessen können vergleichbare Kampagnen und Botschaften kaum zeitnah kreiert werden. Kollaborationstools wie Slack oder Digital-Asset-Management-Systeme bilden dazu notwendige, schnelle Workflows ab und befähigen Unternehmen, Kundenerwartungen an die Kommunikation in Echtzeit zu erfüllen.
Bilder erzeugen Emotionen – und Umsatz
Illustrationen prägen eine Marke und deren Erfolg in den allermeisten Unternehmen entscheidend mit. Das gilt gleichermaßen für Mittelstand und Onlinehandel sowie für NGOs, die ihre tägliche Arbeit dokumentieren müssen, um Spenden für das nächste Projekt zu erhalten. Der Zugriff auf digitale Assets per Tablet aus dem Verkaufsgespräch heraus fordert zudem eine permanente Verfügbarkeit der Materialien sowie ein länder- und nutzungsspezifisches Rechtemanagement. Dennoch steht nur selten im Fokus, die eingesetzten digitalen Assets einem bestimmten Stil anzugleichen und ausreichend kanal- und formatspezifisch zu variieren. Zudem überlassen es viele Werbetreibende nach wie vor den individuellen Arbeitsroutinen ihrer Mitarbeiter, wann, wie und wo die Dateien gesichert werden.
Bilder tauchen aus digitalem Unterbewusstsein der Unternehmen auf
Je mehr kreatives Potenzial in unverwechselbaren Bildcontent investiert wird, desto renditekritischer ist ein professionelles und rechtssicheres Management der Assets über alle Kommunikationskanäle hinweg. Um die Vorteile von Systemen zur Bilderverwaltung ausschöpfen zu können, müssen verwendete Assets exakt sowie intuitiv verschlagwortet sein. Passiert das nicht, versinken die Bilder für immer im digitalen Unterbewusstsein des Unternehmens. Die Verschlagwortung selbst ist eine ungeliebte Fleißarbeit – bei den Mitarbeitern wie in der Management-Ebene.
Machine Learning für die Rundkopfschraube
Es ist also an der Zeit, die Verwaltung strukturierter anzugehen. Das gilt ganz besonders, nachdem mit Künstlichen Intelligenzen nun erstmals Maschinen die Fleißarbeit übernehmen können und konsistentes Brand Management so auch für mittlere Unternehmen in greifbare Nähe rückt. Während Bilder mit allgemeinen Inhalten inzwischen sehr zuverlässig automatisiert verschlagwortet werden können, stellen Produktbilder allerdings noch eine Herausforderung dar. Damit Künstliche Intelligenzen etwa eine Sechskantschraube von einer Rundkopfschraube unterscheiden können, müssen sie per Machine Learning trainiert werden.
Eine stille Revolution der B2B-Kommunikation
Die Entwicklung fügt sich in eine ganze Reihe an neuen Interface-Interaktionen, basierend auf die sich entwickelnden Künstlichen Intelligenzen, ein. Alexa schafft Audio-Schnittstellen für jedermann zu teils wiederkehrenden Alltagsinformationen oder -Dienstleistungen, Chatbots sind bereits die besseren FAQs und auf dem Weg, bei Routine-Anfragen menschliche Berater wirksam zu flankieren. Im Moment können Unternehmen einfach eine Menge Zeit und Ressourcen sparen, wenn sie KI einsetzen. Für die Zukunft aber ist eine kleine Revolution zu erwarten: So könnte sich etwa der Marketingverantwortliche künftig live während seiner Präsentation eine automatisch generierte Infografik ausgeben lassen – über Audiozuruf.
Über den Autor
Thomas Mockenhaupt ist als Geschäftsführer weltweit für den Vertrieb von Digital-Asset-Management-System Cumulus von Canto verantwortlich. Unter seiner Führung integriert Canto zur dmexco 2017 automatische Bilderkennungstechnologie von EyeEm in Cumulus und ermöglicht so Brand Consistency in einer neuen Tiefe. Vor seiner Tätigkeit bei Canto war Thomas Mockenhaupt Geschäftsführer des Unternehmens Vitras, das 2011 von Canto erworben wurde.