Digitalwährung Bitcoin: So schnell wächst der Markt für Internetgeld

Bitcoin, das digitale Zahlungsmittel, ist zurzeit auf Erfolgskurs und hat seinen Wert in 2016 verdoppelt. Niemand kontrolliert die Währung und das macht sie für viele so interessant. Kann der Bitcoin den starken Goldkurs überflügeln? Ist dies die Währung der Zukunft? Fragen, die geklärt werden sollten.

Nachdem die Digitalwährung Bitcoin am Dienstag bereits auf den Rekordstand von 1.752 US-Dollar geklettert ist, lag sie auch am Mittwoch über der 1.700-Dollar-Schwelle. Allein seit Beginn der Vorwoche hat der Bitcoin-Kurs damit um ein Drittel beziehungsweise um mehr als 400 Dollar an Wert gewonnen. Trotz der guten Zahlen in den letzten Monaten: Die Bundesbank warnt Sparer vor Geldanlagen in der Kryptowährung: Der Bitcoin sei „ein Spekulationsobjekt“, dessen Wert sich rapide verändere, so Bundesbank-Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele.

Bundesbank bittet um Vorsicht

Bitcoins sind ein digitales Zahlungsmittel, das es seit 2009 gibt.Die Währung wird in Computernetzwerken hergestellt, unterliegt keiner Kontrolle durch Staaten oder Notenbanken. Das System beruht allein auf einer allgemein zugänglichen Software und hat keine zentrale Organisation. Getragen wird das System von den „Minern“, die mit hohem Computeraufwand dafür sorgen, dass jederzeit Einigkeit darüber besteht, wer wem was bezahlt hat. Ihr Traum: eine Art Gegenwelt zu den Banken aufzubauen. Doch seit rund einem Jahr hat sich die Menge der Zahlungsvorgänge verfünffacht und das System ist zunehmend überlastet.

Gold versus Bitcoins

Der Bitcoin lässt sich wie die Goldmünze an Börsen tauschen, als Zahlungsmittel nutzen und leicht transportieren. Der große Vorteil von Gold liegt aber auf der Hand: Bitcoins haben keinen reellen Verwendungszweck. Gold dient als Industriemetall – und natürlich als Statussymbol.

Ein paar Zahlen geben Aufschluss über die Lage der Bitcoins: Alle zusammengerechnet sind gerade mal 20 Milliarden US-Dollar wert. Allein im vergangenen Jahr wurden rund 3.000 Tonnen neues Gold geschürft – da entspricht einem Gegenwert von rund 120 Milliarden US-Dollar. „Der Bitcoin ist ein Tauschmittel, das nicht von einer Zentralbank herausgegeben wird, sondern von nicht bekannten Akteuren. Ich sehe ihn ich nicht als Währung“, betont Thiele.

Die Währeund der Zukunft heißt Bitcoin

Doch die Erfolgsgeschichte der Bitcoins wird mit der Digitalisierung Hand in Hand gehen. Wovor die Bankenwelt Angst hat ist, dass Papiergeld irgendwann nichts mehr Wert sein wird. So könnte man von Automaten, irgendwann Bitcoins bekommen – virtuell auf sein Handy in eine App.  Und die Banken? Wie man in der Vergangenheit gesehen hat, ist auch die Bankenwelt nur ein System, dass an vielen Stellen scheitern kann.

Konkurrenz naht?

Ursprüngliche Idee des Bitcoins: Er sollte ein Geldsystem ermöglichen, das unabhängig von staatlicher Kontrolle und Banken funktioniert sowie Transaktionen beschleunigt und Kosten minimiert. Nun herrscht aber Anspannung an allen Fronten um die Herstellungsrechte der Bitcoins. Und das machen sich die Konkurrenten der Internetwährung zunutze: Anleger schwenken auf Alternativen zu Bitcoins als neue Internetwährung um.Rund 120 alternative Kryptowährungen zählt die Seite Coinmarketcap.com.

2016 war ein Jubeljahr der Bitcoin-Freunde. Wer vor einem Jahr Bitcoins für US-Dollar gekauft hat, kriegt jetzt für sein Geld mehr als doppelte zurück. Das schien  der Traum von Erfinder Satoshi Nakamoto gewesen zu sein. Mysteriös: Die Identität von Erfinder Nakamoto ist bis heute ungeklärt, sodass es auch keine inoffizielle Leitfigur gibt. Und das führt zum Streit.