Die Dimensionen verschwimmen. Die Digital-Champions Amazon und Facebook und Tech-Pionier Apple haben mit Kurszuwächsen von 50 bis 60 Prozent ein Spitzenjahr? Gegen die Digitalwährung Bitcoin erscheint das Kursplus wie Peanuts: Um unfassbare 900 Prozent liegt der Bitcoin seit Jahresanfang im Plus.
Bei 1015 Dollar notierte die umstrittene Kryptowährung Anfang Januar noch – 10.000 Dollar waren es heute beim Durchbruch durch die historische Marke. Der Bitcoin-Hype hat in den vergangenen Monaten immer weiter an Dynamik gewonnen.
Bitcoin price milestones in 2017:
November: $10,000
November: $9,000
November: $8,000
November: $7,000
October: $6,000
October: $5,000
August: $4,000
June: $3,000
May: $2,000
January: $1,000— Jon Erlichman (@JonErlichman) November 28, 2017
Gigantische Bitcoin-Hausse seit Spätsommer
Dauerte es zunächst von Januar bis Ende Mai, bis sich der Bitcoin-Kurs von 1000 auf 2000 Dollar verdoppelte und im Frühsommer auf hohem Niveau konsolidierte, fing die Digitalwährung im Spätsommer regelrecht Feuer und zog binnen nicht einmal vier Monaten von 2000 auf nunmehr 10.000 Dollar ab – die letzten 3000 Punkte wurden nicht einmal im Wochenrhythmus durchbrochen.
A short history of Bitcoin ?$BTC.X -> https://t.co/Z9d3xU1r62 pic.twitter.com/CmniRiv1xt
— StockTwits (@StockTwits) November 27, 2017
Digitalwährung ist eine der 30 wertvollsten Währungen
Die Ausmaße der Bitcoin-Hausse sind inzwischen auch in den Dimensionen des Papiergeldes enorm. Die Marktkapitalisierung von Bitcoin hat inzwischen die Schwelle von 165 Milliarden Dollar überschritten – damit hat sich die Digitalwährung bereits unter die 30 wertvollsten Währungen der Welt vorgeschoben.
Bitcoin is now one of the 30 biggest currencies in the world -> https://t.co/gF5kI1FQ7y$BTC.X
— StockTwits (@StockTwits) November 28, 2017
Gleichzeitig übersteigt der Marktwert von Bitcoin unterdessen längst die Bewertungen der wertvollsten deutsche Konzerne – Bitcoins Börsenwert ist längst deutlich größer als der wertvollste deutsche Konzern, SAP, und rund viermal größer als die Deutsche Bank.
Bitcoin’s market cap is now bigger than McDonald’s -> https://t.co/8xSyYZ3Ip0$BTC.X $MCD
— StockTwits (@StockTwits) November 21, 2017
„Ein Investment-Boom wie kein anderer“
Alle Kryptowährungen zusammen haben ihre Marktkapitalisierung im laufenden Jahr von 18 auf unfassbare 300 Milliarden Dollar gesteigert. Einen „Investment-Boom wie keinen anderen“ hat entsprechend die New York Times ausgemacht. Für Forbes ist dagegen gerade mal „1994 für Kryptowährungen“ – das US-Wirtschaftsmagazin spielt damit auf die frühe Phase des Internet-Booms in der letzten Dekade des letzten Jahrhunderts an.
An der Wall Street werden damit unterdessen Top-Banker immer wieder eines Besseren belehrt. JP Morgan Chase-CEO Jamie Dimon nannte Bitcoin-Käufer vor sechs Wochen noch „dumm“, nachdem er die Digitalwährung einen Monat vorher als „Betrug“ bezeichnet hatte. „Käufer werden eines Tages den Preis bezahlen“, warnte Dimon im Oktober. Das war bei Kursen von 5500 Dollar.
„Mit weitem Abstand die größte Blase unseres Lebens“
Nach Einschätzung von Hedgefondsmanagern müssen die aktuellen Notierungen um 10.000 Dollar längst nicht das Ende des Hypes um die Digitalwährung bedeuten. „Bitcoin könnte bis Ende 2018 leicht bei 40.000 Dollar notieren“, erklärte gestern der Hedgefondsmanager Michael Novogratz gegenüber dem Finanzsender CNBC. Gleichzeitig warnte Novogratz eindringlich, dass Kryptowährungen „mit weitem Abstand die größte Blase unseres Lebens“ darstellen.
Tatsächlich gibt es inzwischen kaum mehr historische Vergleiche für die gigantische Wertsteigerung des Bitcoin, der 2009 noch zu einem Bruchteil eines Cents gehandelt wurde. In der irrationalen Übertreibung reicht der Bitcoin in seinem Chartverlauf nur noch an die Mutter aller Blasen – der Tulpen-Manie im 17. Jahrhundert – nicht heran.
Is Bitcoin one of the biggest bubbles in financial market history? This chart -> https://t.co/XHWSZDb8Gb$BTC.X
— StockTwits (@StockTwits) November 28, 2017