Digitalisierung schafft positive Grundstimmung statt Euphorie

Mehr als vier von fünf Bundesbürgern sind der Ansicht, die Digitalisierung verändere Wirtschaft und Gesellschaft mindestens so stark wie die industrielle Revolution im 19. Jahrhundert. Jeweils mehr als 70 Prozent halten Arbeitsplätze in traditionellen Branchen für gefährdet
Die Digitalisierung birgt mehr Chancen als Risiken, meint die Mehrheit der Bevölkerung (© Fotolia 2014)

Für die Studie des Hightech-Verbands Bitkom zur Wahrnehmung der Digitalisierung in der Bevölkerung wurden 1.000 Personen befragt. 65 Prozent von ihnen sind überzeugt, die Social Media, 63 Prozent Cloud Computing und 61 Prozent Smart Watch. Selbst Abkürzungen wie LTE (53 Prozent) oder das Wort Big Data (45 Prozent) haben rund die Hälfte der Befragten schon mal gehört.

Auffällig ist, dass nur 61 Prozent der Deutschen den Begriff Start-up kennen. Und gerade mal ein Fünftel (21 Prozent) hat schon mal etwas von Industrie 4.0 gehört. Kempf kommentiert: „Das sollte uns aufrütteln, stellt doch die Digitalisierung der Industrie eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahre dar.“

Sowohl Meinungsfreiheit als auch Überwachung

Die Umfrage zeigt auch Widersprüche in der Betrachtung des Internets auf. So stimmen zwar 95 Prozent der Aussage zu, das Internet erleichtere die Beschaffung von Informationen. Auf der anderen Seite ist fast ein Drittel (31 Prozent) der Ansicht, das Internet führe zur Verdummung. Drei Viertel (73 Prozent) sagen, das Internet fördere die Meinungsfreiheit. Gleichzeitig sind zwei Drittel (65 Prozent) der Ansicht, das Internet sei ein Instrument staatlicher Überwachung.

Obwohl es vielfältigste Möglichkeiten der Kommunikation bietet, sagen nur 37 Prozent, das Internet fördere zwischenmenschliche Beziehungen. Dagegen sind 63 Prozent der Ansicht, es führe zur Vereinsamung. „Im Großen und Ganzen halten die allermeisten Menschen das Internet für eine große Errungenschaft“, betonte Kempf. „Es gibt keine digitale Euphorie, aber eine positive Grundstimmung.“ Aus Sicht des Bitkom muss jedoch noch mehr getan werden, um das Verständnis für die Entwicklungen der Digitalisierung zu fördern.

(BITKOM/asc)