Viele der deutschen Spielstätten gehören noch immer zu den modernsten in Europa. Doch die Technologie ist schneller und die Besucher werden anspruchsvoller. Es beginnt schon bei der Parkplatzsuche, der Orientierung im Stadion, der Versorgung mit Speisen und Getränken. All das kann nervenaufreibend für die Zuseher werden. Dabei wäre es in Zeiten, da Smartphones zur Grundausstattung der Fans gehören, ohne Weiteres möglich, mit Hilfe nutzerorientierter, digitaler Angebote jeden Besucher individuell anzusprechen und ihm das Leben im Stadion zu erleichtern. Die gute Nachricht: „Smart Stadiums“ sind in Planung, mancherorts sogar bereits in der Umsetzungsphase – und sie werden von vielen Fans herbeigesehnt.
Doch welche Services sind aus Verbraucher-Sicht wirklich nutzbringend? In einer Online-Studie unter 1000 deutschen Sportfans hat Facit Digital, ein in München ansässiges Marktforschungsunternehmen der Serviceplan-
Entertainment durch den Sport, Komfort durch die App
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass bestimmte digitale Services rund um den Stadionbesuch von den meisten Fans sehr begrüßt, teilweise sogar schon erwartet werden. Bezogen auf die Stadion-App offenbart die Analyse, dass insbesondere App-Features, die den Komfort in und um das Stadion erhöhen und die das eigentliche Spielgeschehen transparenter machen, von den Fans als besonders relevant eingestuft werden, während Gamification- oder Social-Media-Angebote für weitgehend verzichtbar gehalten werden. Die Fans wünschen sich also eine App, die das Stadionerlebnis angenehmer macht, aber sie (und die anderen Fans) nicht vom eigentlichen Sportgeschehen ablenkt.
Die Top 5 der Digitalen Services im und um das Stadion
1. Möglichkeit, einen Parkplatz in der Nähe des Stadions gegen Gebühr zu reservieren und eine spezielle Zufahrt/Einfahrt mit geringeren Wartezeiten zu nutzen
2. Mobile Ticketing: Eintrittskarte auf dem Smartphone speichern und damit automatisiert einchecken (kürzere Wartezeiten)
3. Zugriff auf eine schnelle und stabile WLAN-Verbindung
4. Getränke und/oder Snacks während des Spiels an den eigenen Platz bestellen
5. Wiederholungen von Szenen aus verschiedenen Perspektiven anschauen
Insgesamt 56 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass sich die Attraktivität eines Stadionbesuchs für sie persönlich erhöhen würde, wenn ihnen die beschriebene App zur Verfügung stünde. Zudem besäße eine entsprechende App das Potenzial, bisherige Nicht-Stadiongänger zu einem Besuch zu motivieren: Für fast zwei Drittel (63 Prozent) der Fußballinteressierten, die bislang noch kein Stadion besucht haben, würde sich die Attraktivität des Stadionbesuchs durch die App erhöhen, für knapp ein Viertel (24 Prozent) sogar deutlich.
Auch auf die Konsumbereitschaft der Stadionbesucher hätte die App voraussichtlich einen positiven Einfluss: 38 Prozent der Fans gaben an, dass sie während eines Stadionbesuchs vermutlich mehr Geld ausgeben würden, wenn ihnen die App zur Verfügung stünde. In der Zielgruppe der 16- bis 24-Jährigen steigt dieser Anteil auf 45 Prozent.
Mehr Komfort im Stadion durch digitale Services
Gut durchdachte und nutzerzentrierte digitale Services im und um das Stadion steigern nicht nur die Attraktivität der Live-Besuche von Bundesliga- und DEL-Spielen, sondern können auch bisherige Nicht-Stadiongänger ins Stadion locken und die Konsumbereitschaft der Fans erhöhen. Das „Smart Stadium2 und die damit verbundenen digitalen Services werden daher nicht nur den Erlebniswert für Fans steigern, sondern auch den Veranstaltern, Vermarktern und Sponsoren von Sportevents ein enormes Potenzial zur Konsumentenansprache bieten.
Zur Studie: Im Juli 2018 führte Facit Digital eine Studie zum Thema „Digitales Stadionerlebnis“ im Online Access Panel von respondi unter 1.000 Fußball- und Eishockey-Fans in Deutschland durch. Primäres Ziel der Studie war die Analyse des Bedarfs an digitalen Angeboten und Dienstleistungen rund um den Stadionbesuch aus Fanperspektive. Dabei spielte es zunächst keine Rolle, ob die Fans (zwischen 16 und 59 Jahren) zum Zeitpunkt der Befragung bereits ein Stadion besucht hatten oder nicht. Lediglich die grundsätzliche Bereitschaft zum Stadionbesuch musste gegeben sein. Zudem mussten die Befragten über ein Smartphone verfügen.