Mit der starken SUV-Welle leidet der Diesel. So war jeder dritte Neuwagen eines Privatkäufers in den ersten vier Monaten des Jahres ein SUV. Die Privatkäufer sind also deutlich „verrückter“ nach SUV als etwa Firmenkunden. Dort betrug der SUV-Anteil in den ersten vier Monaten 25 Prozent. Der heiße Wunsch nach einem SUV als Neuwagen der privaten Autokäufer ist der Hauptgrund dafür, dass in Deutschland insgesamt der SUV-Anteil bei 28,0 Prozent liegt.
Der Trend beim SUV geht weg von Diesel
Diesel sind die Lieblinge der Firmenkunden. Trotz Dieselgate und drohenden Fahrverboten bleiben die Firmenkunden dem steuerbegünstigten Dieselkraftstoff treu. So waren in den ersten vier Monaten des Jahres 59 Prozent aller neuen Firmenwagen mit Dieselmotor ausgestattet. Der meistverkaufte Firmenwagen ist der Kombi und der hatte in den ersten vier Monaten des Jahres einen Dieselanteil von 78 Prozent. Firmenkunden interessieren sich nicht für Dieseldebatten oder Stickoxid-Emissionen in Großstädten. Der steuersubventionierte Dieselkraftstoff ist bei der Kaufentscheidung bei Firmen das wichtigste Argument.
Bei privaten Autokäufer sieht das anders aus
Drohende Fahrverbote, aber auch die hohen Stickstoffdioxid-Belastungen durch Diesel-Pkw in den Städten sind für private Autokäufer schon ein Argument. Während also Firmenkunden ohne Bedenken Diesel-Pkw ordern waren bei den privaten Autokäufern nur 19,3 Prozent in den ersten vier Monaten des Jahres bereit, einen Neuwagen mit Dieselantrieb zu kaufen. Bei Privatkunden hat der Diesel ein Problem. Und weil Privatkunden SUV lieben, aber keine Diesel, sinkt der Diesel-Anteil bei den SUV kontinuierlich.
Dem Diesel laufen die SUV-Käufer weg
In den ersten vier Monaten lag der Dieselanteil beim SUV gerade noch bei 35,4 Prozent. Im Jahre 2012 waren das noch knapp 70 Prozent Dieselanteil. Richtig rapide ging es mit dem Dieselanteil bei ab dem Jahre 2016 bergab. Dabei kommen bei den SUV Stück für Stück die alternativen Antriebe – sprich Elektroantrieb und Hybridantrieb zum Einsatz. 3,8 Prozent aller SUV-Neuwagen in den ersten vier Monaten des Jahres hatten entweder Elektroantrieb oder Hybridantrieb.
Mit der stürmischen Entwicklung der SUV und der geringen Gegenliebe von SUV-Käufern für Diesel wird der Diesel-Antrieb auch in der Zukunft selbst mit dem „clean Diesel“ nicht auf seine früheren Marktanteile kommen können.
Fazit: Spätestens 2019 überschreiten SUV-Zulassungen Millionengrenze
Die SUV-Welle geht weiter und mit etwas Glück überschreiten die SUV-Verkäufe in diesem Jahr schon die Millionen-Grenze. Falls dies nicht klappt wird im Jahr 2019 die Million bei den SUV-Verkäufen in Deutschland überschritten werden. Es sieht ganz danach aus, als könne der SUV des Privatkunden im Vergleich zum Diesel-Dienstwagen der Unternehmen das Rennen um Umweltverträglichkeit in deutschen Städten gewinnen.
Der Trend beim SUV weg vom Diesel unterstreicht, dass von den Steuererleichterungen des Diesels überwiegend die Firmen und Unternehmen profitieren und immer weniger die Privatkunden. Von 1985 bis 2017 wurden nach unserer Modellrechnung gut 200 Milliarden Euro in diese Kraftstoffsubventionierung beim Diesel gesteckt. Zwar hat der Pkw-Diesel eine höhere Kfz-Steuer, aber im Mittel macht das weniger als ein Drittel der Steuerausfälle bei Diesel-Kraftstoff aus. Damit sind seit dem Jahre 1985 netto gut 140 Milliarden Euro Steuermindereinnahmen in Deutschland entstanden. Es macht wenig Sinn, in der Zukunft Unternehmen durch steuersubventionierten Dieselkraftstoff zu fördern. Der Wettbewerb zwischen den Antriebsarten wird verzerrt und der Privatkunde schätzt den steuersubventionierten Diesel-Pkw immer weniger. Auch aus diesem Grunde sollte die Regierungskoalition den uralten und falschen Diesel-Subventionszopf endlich abbauen.