Sechs Prozent plus bei den Neueinstellungen untermauern die weiter positive Mitarbeiter-Entwicklung in der Werbebranche, nachdem die ZAW-Analyse schon 2014 und 2015 einen Zuwachs der Stellenangebote ausgewiesen hatte. Während die Agenturen Fachkräfte suchen, waren die werbenden Unternehmen und die Medien im 1. Halbjahr 2016 zurückhaltender mit ihren Stellenausschreibungen.
Analog zu den positiven ZAW-Daten weisen die Arbeitslosenzahlen der Bundesagentur für Arbeit ein Minus aus: Die Quote sank um 5,3 Prozent im Fachbereich Werbung und Marketing (Juni 2016).
Mobile-Experten gefragt, Content-Fachkräfte weniger
Während die Suche nach Content-Experten deutlich abkühlte (-50 Prozent), stieg sie überproportional bei den Web-/Mobile-Developern mit +136 Prozent. Treiber war hier vor allem Mobile. Den Bereich Web-/Mobile-Developer weist der ZAW aufgrund der deutlich gestiegenen Nachfrage erstmals separat aus.
Verstärkt gesucht wurden ebenfalls Planner (+138 Prozent), Art-Direktoren (+20 Prozent) und Texter (+10 Prozent), dazu weiterhin Account Manager (+22 Prozent) sowie Fachleute für Marketing und Werbung (+25 Prozent). Mit +204 Prozent wurde auch für die technische Umsetzung der Werbung – Stichwort Werbeproduktion – deutlich zusätzliches Personal nachgefragt, hier vor allem die Productioner.
Stellenangebote für Mediaexperten (-28 Prozent) und Anzeigenfachleute (-37 Prozent) wurden im 1. Halbjahr 2016 dagegen deutlich weniger geschaltet.
Agenturen als Jobmotor
„Gerade für junge Leute sind die flachen Hierarchien in Agenturen interessant. Die Werbewirtschaft insgesamt ist ein sehr attraktiver wenn auch fordernder Arbeitgeber“, fasst Manfred Parteina, Hauptgeschäftsführer des Dachverbands ZAW, den Stellenmarkt der Branche zusammen.
Die Bedeutung der Agenturen als Arbeitgeber steigt: Mit +17 Prozent schreiben sie aktuell 87 Prozent der Stellenangebote aus, während es im 1. Halbjahr 2015 rund 80 Prozent waren. Auch die Medien und die werbenden Firmen suchen weiterhin Personal im 1. Halbjahr 2016, wenn auch nach den verstärkten Jobausschreibungen in 2015 jetzt mit geringerer Intensität (-39 Prozent bei den Medien und -21 Prozent bei den werbenden Unternehmen).
Werbemarkt 2016
Der ZAW geht für das laufende Jahr weiterhin von einem Wachstum der Werbewirtschaft um etwa zwei Prozent aus. Die aktuelle Stellenangebotsanalyse stützt diese Prognose – vor allem der anhaltende Optimismus der Agenturen, die das dritte Jahr in Folge verstärkt neue Mitarbeiter suchen.