Diese Botschaften verstecken Marken in ihren Logos

Marken und ihre Logos sind omnipräsent. Doch ihre genaue Bedeutung kennen wir häufig nicht. Dabei verbergen sich dahinter zum Teil kuriose und wissenswerte Geschichten. Wir stellen sie vor.
Bei genauerem Hinsehen, lassen sich oft versteckte Botschaften in Markenlogos finden. (© Imago)

Mercedes-Benz

Das Markenzeichen von Mercedes ist der Stern. Seine Bedeutung ist pathetischer als man annimmt. Gottlieb Daimler, der technischer Direktor der Gasmotorenfabrik Deutz, der 1900 verstorben war, setzte einen Stern zuvor schon beiläufig im Alltag ein: Er markierte damit das Wohnhaus seiner Familie auf einer Postkarte.

Credits: Mercedes Benz

Daimler sah den Einsatz seiner Motoren in drei verschiedenen Bereichen vor: in Landfahrzeugen, in Schiffen und in der Luftfahrt. Die drei Strahlen des Sterns, die seine Söhne entworfen hatten, symbolisieren diese Vision. Am 24. Juni 1909 wurde der Stern mit den drei Strahlen als Markenzeichen registriert, um auch dem Vater die Ehre zu erweisen.

BMW

Tatsächlich hält sich hartnäckig der Glaube, dass es sich bei dem BMW-Zeichen um einen Propeller handelt. Die Viertelkreise im Inneren waren bereits im ersten BMW-Logo von 1917 vorhanden.

Obwohl BMW ursprünglich ein Hersteller von Flugzeugmotoren war und Propeller und Logo in der Werbung kombinierte, repräsentiert das Logo lediglich die Landesfarben des Freistaates Bayern – jedoch in umgekehrter Reihenfolge. Denn staatliche Wappen durften nicht als Warenzeichen oder Logo genutzt werden.

Starbucks

Der Steuermann Starbuck ist jedem „Moby-Dick“-Fan bekannt, ebenso wie den Starbucks-Gründern Gerald Baldwin, Gordon Bowker und Zev Siegl. Damit war der Firmenname schnell gefunden. Ironischerweise ist „Moby Dick“ kapitalismuskritisch, da das Walfangschiff als Symbol für den Kapitalismus verstanden wird, aber das störte die Männer nicht.

Die Inspiration für ihr Emblem suchten die Gründer in Büchern über die Marine. Dabei entdeckten sie einen Holzstich aus dem 14. Jahrhundert, der eine Sirene mit zwei Schwänzen zeigte. Diese faszinierte sie so sehr, dass sie 1971 zum Logo von Starbucks wurde.

Amazon

Amazon kombiniert in seinem Logo gleich zwei Botschaften: Unter dem Schriftzug befindet sich ein Pfeil, der auf das umfassende Sortiment von Amazon anspielt. „Alles von A bis Z“ lautet der Slogan der Marke.

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So zeigt auch der Pfeil unter Amazons Schriftzug vom A bis zum Z. Gleichzeitig kann der Pfeil als zufriedenes Lächeln interpretiert werden.

Alpha Romeo

In dem Logo des italienischen Autoherstellers ist einiges zu sehen. Zum einen befindet sich dort ein rotes Kreuz auf weißem Grund, welches das Stadtwappen von Mailand ist. Daneben ist eine Schlange zu sehen, die vermeintlich Feuer spuckt.

Doch bei genauerer Betrachtung ist das kein Feuer, sondern ein Mensch, der aus dem Maul der Schlange kommt. Das Motiv stammt vom Wappen der Visconti, einer ehemals mächtigen Familie in Mailand. Ob die Schlange den Menschen verschlingt oder ausspuckt, ist nicht ganz klar. Auf der deutschen Webseite von Alfa Romeo wird laut der „Autorevue“ jedoch die Theorie unterstützt, dass die Schlange den Menschen verschlingt.

Pinterest

Auf Pinterest geht es darum, sich interessante Inhalte zu merken. „Pin“ steht dafür für Stecknadel und „interest“ für Interesse.

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Das Wort Pinterest kann man zum einen nicht ohne „Pin“, also Stecknadel, schreiben. Zum anderen versteckt sich hinter dem „P“ des Logos eine kleine Stecknadel.

Toblerone

Das Logo von Toblerone ist ein gutes Beispiel für erfolgreiches Branding. Der Berg auf der Toblerone Verpackung ist gut zu erkennen. Ursprünglich diente das Matterhorn als Inspiration für die einzigartige Form der Schokolade: kleine Schokoladendreiecke. Diese sind wie eine Bergkette miteinander verbunden. Seit 2023 wurde das Matterhorn jedoch durch einen generischen Berg ersetzt. Der Hersteller von Toblerone, Mondelez, kündigte im vergangenen Jahr an, Teile der Produktion in die Slowakei zu verlagern. Um nicht gegen die „Swissness-Verordnung“ zu verstoßen, muss Mondelez das Matterhorn künftig in einen generischen Berggipfel umändern.

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Schaut man sich den Berg auf der Verpackung nun einmal genauer an, kann man noch etwas besonderes erkennen: Im Negativraum des Berges versteckt sich ein Bär. Eine interessante Vorgehensweise, um Aufmerksamkeit auf die Marke zu lenken und einen kleinen Wow-Effekt zu erschaffen.

Yamaha

Viele kennen die Marke Yamaha als Motorradmarke. Tatsächlich wurde das Unternehmen aber als Hersteller von Musikinstrumenten gegründet. Im Logo verstecken sich deshalb auch drei Stimmgabeln. Laut Yamaha repräsentieren sie die drei Säulen des Geschäfts: Technologie, Produktion und Vertrieb.

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Die Gabeln sollen an die Robustheit und Vitalität erinnern, die den Ruf des Unternehmens für Klang und Musik weltweit begründet hat. Zudem symbolisieren sie die drei wesentlichen musikalischen Elemente: Melodie, Harmonie und Rhythmus.

Bacardi

Das Unternehmen aus Kuba, welches 1958 auf die Bahamas und später auf die Bermudas übersiedelte, pflegt eine besondere Legende: Doña Amalia, die Frau des Firmengründers Facundo Bacardi Masso, entdeckte in der Destillerie Fledermäuse und bestand darauf, dass jede Flasche Bacardi diese als Markensymbol trägt.

Auf Kuba ist das Tier seit jeher ein Symbol für Gesundheit, Familienzusammenhalt und Glück. Bis heute ist die Fledermaus das „Wappentier“ des Unternehmens – wohl auch, um kubanischer zu wirken.

Jägermeister

Genauer geht es hierbei nicht um das Logo, sondern um das Etikett auf den Jägermeister-Flaschen. Dort ist nämlich eine Botschaft versteckt: Und zwar die erste Strophe des Jagdgedichts „Weidmannsheil“ von Oberförster Oskar Riesenthal.

Diese lautet: „Das ist des Jägers Ehrenschild, das er beschützt und hegt sein Wild, weidmännisch jagt, wie sich‘s gehört, den Schöpfer im Geschöpfe ehrt.“ Jägermeister hat sie seit dem ersten Logo von 1973 auf den Etiketten beibehalten.

Anna Lena Hartmann (alh, Jahrgang 1997) ist seit August 2023 Werkstudentin bei der absatzwirtschaft. Im grünen Herzen Deutschlands aufgewaschen, lebt sie nun aufgrund ihres Germanistikstudiums in Leipzig. Zuvor verbrachte sie einige Jahre an der juristischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Ihr breites Wissens- und Interessenspektrum betrifft Themen wie Sport, Wirtschaft und Gesundheit.