Die Zukunft der Branche, Teil 10: „Der mit dem Bobby Car“

Das Marketing verändert sich, teilweise rasant und tief greifend. Und der Nachwuchs? Die absatzwirtschaft porträtiert* Marketingmenschen im Alter bis Mitte 30 und beschreibt, wie die neue Generation tickt, was junge Top-Leute auszeichnet, welche Aufgaben sie übernehmen und wie sie ihre Karriere planen. Heute: Felix Stork von Simba Dickie
Felix Stork, Corporate Marketing Director, Simba Dickie Group (© Simba Dickie)

Felix Stork – „Next Generation: Der mit dem Bobby Car“

Die Familie Sieber verdient schon seit vielen Jahrzehnten mit Spielzeug ihr Geld, als Fritz und Michael Sieber im Mai 1982 Simba Toys gründen. Sie beginnen mit fünf Angestellten und der Plan ist, vor allem mit Holzspielzeug aus Osteuropa zu handeln. 1993 wird daraus die Simba Dickie Group (SDG), die auch dank des Zukaufs weiterer Firmen expandiert. So fährt 2003 der berühmte Bobby Car unter das Dach des Unternehmens, das im vergangenen Jahr 616 Millionen Euro umsetzte. 4000 Produkte und 3000 Angestellte, 30 Standorte und 20 Marken, dazu acht Produktionsstätten lassen erahnen, mit welcher Vehemenz sich die SDG in knapp vier Dekaden entwickelt hat.

Die Familientradition wird seit jeher gepflegt – und in der Führung des Unternehmens fortgesetzt. Zur neuen Generation gehört Felix Stork, der Neffe des Gründers Michael Sieber. Er hat sich in jüngster Zeit vor allem den jungen Medienkanälen gewidmet. „Wir haben es durch den Aufbau von Inhouse-Expertise in vielen Bereichen, wie Social Media und Influencer Marketing, geschafft, unsere Marketingkompetenz weiter auszubauen“, sagt der Corporate Marketing Director. „Wir sind heute digitaler als noch vor einigen Jahren.“

Für ihn ist es unerlässlich, sich immer wieder zu fragen, wie ein Spielwarenhersteller seine Zielgruppen von morgen am effizientesten erreichen kann. Die Fragmentierung der Medienlandschaft durch Streamingdienste und die schon jetzt enorme Content-Flut machen es der Simba Dickie Group nicht leichter, den Massenmarkt zu erreichen. „Aktuell gehen wir mit einer Youtube-Serie und Streaming-App unsere eigenen ersten Schritte in Richtung Content und digitales Ecosystem, das ist ein spannendes Thema“, sagt Stork.

Seit über acht Jahren arbeitet er für die SDG, auf dem Fundament einer gründlichen akademischen Ausbildung. Stork machte 2009 seinen Bachelor in Business Management an der University of Sunderland und erwarb Masterabschlüsse an renommierten Business Schools in Spanien und Frankreich. Dass Stork im eigenen Familienunternehmen tätig ist, ist für ihn keine Last, im Gegenteil: „Ich empfinde das, was ich tue, als großes Glück. Ich hatte die Möglichkeit, mein Hobby zum Beruf zu machen“, sagt der 35-Jährige. Er will die Simba Dickie Group mitgestalten, weiterentwickeln, besser machen. Stork: „Der Erfolg des gesamten Unternehmens steht im Vordergrund, nicht meine eigene berufliche Karriere.“

Fragebogen an Felix Stork, Corporate Marketing Director bei Simba Dickie

Lieblingsmarke? Apple, weil die Marke mich am stärksten inspiriert.

Tollste Werbung? Just do it. Bringt es auf den Punkt.

Vorbild? Meine Eltern, die mich immer unterstützt haben.

Bester Rat? Sei bodenständig und demütig.

Was treibt Sie an? Meine Familie.


Weitere Talente aus der Serie “Die Zukunft der Branche” im Porträt:


*Die Auswahl beruht auf Empfehlungen aus der Branche und auf Recherchen der absatzwirtschaft-Redaktion. Das gute Dutzend aufstrebender Top-Leute im Marketing, das wir in dieser Serie vorstellen, stellt einen bunten Querschnitt aus verschiedenen Branchen und Firmengrößen dar.

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Roland Karle (rk, Jahrgang 1966) schreibt über Marken & Medien, Beruf & Sport. Hat BWL/Marketing an der Uni Mannheim studiert, bei einer Tageszeitung volontiert und arbeitet seit 1995 freiberuflich. Er porträtiert gerne Menschen in Zeilen und Märkte durch Zahlen. Hang zum Naschkater und Volltischler. Im früheren Leben ein fröhlicher Libero.