Die Enttäuschung der Woche: Groß, größer, Apple?
Irgendwie ist es ja auch nicht fair: Man revolutioniert den Smartphone-Markt, das Tablet gleich mit und schafft mit Tech-Produkten Hypes wie zuletzt Harry Potter. Trotzdem scheint es nie genug. Aber so ist das nun einmal, fängt man einmal mit den Superlativen an, dann muss man nachliefern. Wie war das noch einmal mit dem hoch fliegen und tief fallen? Ehrlicherweise fällt Apple gar nicht so tief – zumindest wenn man die Welt der Superlative verlässt. Der Gesamtumsatz lag mit 42,4 Milliarden Dollar gut 15 Prozent unter den 49,6 Milliarden Dollar im Vorjahr. Auch beim Nettogewinn waren es immer noch stolze 7,9 Milliarden Dollar, doch da ging auch einmal mehr: Im Vorjahr waren es noch 10,7 Milliarden Dollar. Tja, die Superlative eben. Das iPhone verkauft sich nicht mehr so rasant wie früher. Der Smartphone-Markt scheint weitgehend gesättigt. Und dann warten ja auch alle noch auf „The next big thing“. So ist es eben: Ganz oben ist die Luft dünn. Wie sich Apple geschlagen hat und wie die Zukunft aussehen könnte, hat „Handelsblatt.com“ aufgeschrieben.
Die wirkliche Enttäuschung: Es zwitschert „Nische“
Worüber sie bei Apple in Cupertino die Nase rümpfen, darüber könnten sie ein paar Kilometer weiter bei Twitter in Jubelschreie ausbrechen. Tun sie aber nicht. Denn die Zahlen für das laufende Quartal, die der Kurznachrichtendienst vorgelegt hat, enttäuschen die Anleger. Das geringste Umsatzwachstum seit dem Börsengang 2013 musste Twitter-Chef Dorsey verkünden. Und auch für das laufende Quartal wird es nicht besser. Zudem stieg der Zahl der durchschnittlichen Nutzer pro Monat nur gering. Schuld ist die Konkurrenz von Snaphat und Instagram, berichtet „Handelblatt.com“. Manch ein Anleger befürchtet da schon das Nischendasein des Dienstes. Hat da jemand MySpace gesagt?
Der Abschied der Woche: Watchnever again
Erinnern Sie sich eigentlich noch an MySpace? Oder vielleicht an StudiVZ? Das war einmal DAS soziale Netzwerk in Deutschland. Lange ist`s her. Nachdem Facebook auch auf den deutschen Markt drängte, schwanden die Nutzer des Portals. Zu übermächtig war die Konkurrenz von der anderen Seite des Großen Teichs. Es sollte nicht das letzte Online-Portal sein, dass sich gegen die US-Rivalen geschlagen geben musste. Jüngstes Beispiel: der Streaming-Dienst Watchever. Zu stark sind Angebote wie Amazon Prime, Netflix aber auch das deutsche Maxdome. Zum Ende des Jahres will der französische Anbieter den Dienst vom Netz nehmen, berichtet eine französische Wirtschaftszeitung.
Der Einkauf der Woche: Verizon übernimmt Yahoos Kerngeschäft
Wie das mit dem ganz tiefen Fallen geht, kann man an dem einstigen Internet-Pionier Yahoo ablesen. Internetverzeichnis und E-Mail-Anbieter der ersten Stunde – und dann kam Google. Heute Googled man und yahooed nicht mehr. Zumindest hat es das Internet-Urgestein nie so hinbekommen wie die Konkurrenz aus seinem Geschäft Geld zu machen. Jetzt wird das Kerngeschäft vom Telekomkonzern Verizon aufgekauft und soll mit Aol verschmolzen werden. Alles zum Deal auf „Handelsblatt.com“.
Die Erkenntnis der Woche: Niemals geht man so ganz
Wem die Nachricht um Yahoo weh tut, den mag vielleicht diese Bildergalerie von „WirtschaftsWoche Online“ trösten. Denn sie beweist: Totgesagte Marken leben manchmal länger. Zum Beispiel das Yes-Törtchen oder die Weck-Gläser.