„Die Snackindustrie neu definieren“

Seit Mai ist Dijana Dimitrovska Vice President of Marketing bei KoRo. Im Interview spricht sie über die Zusammenarbeit mit jungen Kolleg*innen und ihre ambitionierten Ziele.
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"Wir wollen KoRo in jedem Haushalt sehen." (© KoRo, Montage: Olaf Heß)

Dijana Dimitrovska, bitte fassen Sie Ihre ersten 99 Tage als VP of Marketing bei Koro in einem Satz zusammen.

„That’s Delicious“:

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Welchen Eindruck haben Sie in den ersten Wochen von der neuen Perspektive gewonnen?

Fantastische Produkte. Unglaubliche Menschen. So viel Potenzial. So viel Enthusiasmus von allen Seiten: Kund*innen, die das Produkt lieben; eine engagierte Community; Mitarbeitende, die sich für die Marke einsetzen und ein Management, das ehrgeizig und bereit ist, sich die Hände schmutzig zu machen. Ich liebe es bei Koro!

Was hat Sie am meisten überrascht?

Ach, so viele Dinge! Wie großartig die Produkte sind, das Maß an Innovation und die Go-to-Market-Geschwindigkeit, aber auch die Tiefe des Verständnisses für Kundenbedürfnisse und wie darauf eingegangen wird. Die Feinheiten der Vorlieben und Verhaltensweisen unserer Kund*innen zu verstehen, ist von unschätzbarem Wert. Es liegt auf der Hand, dass dieses Verständnis eine starke Grundlage für die Entwicklung innovativer und erfolgreicher Marketingkampagnen bietet. Außerdem ist die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen herausragend. Jede*r ist am Erfolg der Marke beteiligt, und es ist inspirierend, mit einem so engagierten Team zu arbeiten.

Mit welcher Hürde haben Sie nicht gerechnet?

Ich habe vergessen, dass ich in ein Unternehmen einsteige, das auf der Arbeit vieler junger und motivierter Menschen basiert, deren Herangehensweise aber oftmals auf eher kurzfristige Lösungen abzielt und nicht langfristig skalierbar ist. Daher gehe ich manchmal davon aus, dass alle meine neuen Kolleg*innen die gleichen Vorstellungen von Arbeitsweisen haben. Nur um dann festzustellen, dass das, was ich als „business as usual“ empfinde, für jemand anderen vielleicht das erste Mal ist. In diesen Momenten muss ich innehalten, erklären und das Team abholen.

Wie unterscheidet sich die Unternehmenskultur bei KoRo von Ihren vorherigen Arbeitsplätzen?

Ich will Koro nicht zu sehr in den Himmel loben, aber die Leute hier sind einfach super hilfsbereit, treiben die Produkte und die Marke voran und scheinen die Arbeit im Unternehmen und mit ihren Kolleg*innen wirklich zu genießen! Es gibt sehr wenig toxisches Verhalten. Ein paar Anzeichen von Wachstumsschmerzen, die darin bestehen, die richtige Struktur zu finden, während man skaliert und dabei flexibel bleibt. Ich habe schon öfter festgestellt: Mein größtes Problem scheint darin zu bestehen, in einem wachsenden Team Strukturen und Kommunikationslinien aufzubauen. Stellen Sie sich vor, die Leute mögen das Produkt nicht oder die Mitarbeitenden sind unmotiviert? Zum Glück ist das nicht das Problem von Koro.

Was waren Ihre ersten Veränderungsmaßnahmen?

In Anerkennung der Geschichte rund um die Marke habe ich mich, in Bezug auf das Tagesgeschäft und die nächsten Schritte, zunächst darauf konzentriert, unsere Brand Story zu stärken. Zusammen mit dem Team habe ich mich sofort auf die Entwicklung unserer Marke gestürzt – in den kommenden Monaten kann man noch viel coolere Sachen von KoRo erwarten.

Was das Team und die Organisation anbelangt, und das klingt jetzt banal, ging es darum, das richtige Reporting, die richtigen Kommunikationswege und die richtigen Gestaltungsmöglichkeiten zu schaffen. Einfache Dinge also, wie die Abstimmung und Standardisierung von Daten und Metriken in allen Abteilungen. Dazu zählen auch die richtigen Meetings mit einer vorgegebenen Agenda führen und jede Aktivität mit Hypothesen, Zielen und Messungen beginnen. Die Basics, sozusagen.

Am wichtigsten war es jedoch, sich die Zeit zu nehmen, sich mit den neuen Kolleg*innen zu treffen (im Büro und außerhalb), um einander kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen. Beginnend damit, miteinander zu reden und die richtigen Gelegenheiten für den Wissensaustausch zwischen den Teams zu schaffen.

Welche weiteren Pläne haben Sie für Koro?

Die Welt erobern! Nein, Scherz – Europa ist erstmal genug. Aber Spaß beiseite, unsere Ambitionen sind nur ein bisschen kleiner: Wir wollen Koro in jedem Haushalt sehen. Wir freuen uns sehr darauf, Koro zu einer richtig kultigen Lifestyle-Lebensmittelmarke zu machen. Dazu gehört auch, dass wir unsere Vorreiterrolle bei der Innovation von natürlichen Snacks ausbauen und diese mit einer schnellen Markteinführungsstrategie verbinden. Wir wollen unser digitales Kundenerlebnis verbessern, aber auch die Offline-Kund*innen ansprechen und eine stärkere Verbindung zu unserer Community aufbauen. Letztendlich ist es mein Ziel, Koro als erste Wahl für bewusste Verbraucher*innen zu positionieren, die leckere, praktische und nachhaltigere Snacks suchen.

Was waren die ersten konkreten Schritte auf dem Weg dorthin?

Ah, das typische CMO-Starterpaket – eine neue Teamstruktur aufbauen, ein leichtes Rebranding durchführen, das Reporting und die Kennzahlen ändern… Es ist lustig, weil es wahr ist – die Arbeit an der Marke begann, als ich dazukam, aber mein anfänglicher Fokus lag darauf, die Grundlagen zu schaffen: Reporting, Analysen, Team, Kommunikationslinien. Mit dem Ziel, Autonomie zu gewährleisten und die Entscheidungsfindung zu beschleunigen. Indem wir uns anfangs darauf konzentrierten, haben wir ein starkes Fundament für das künftige Wachstum geschaffen.

Wenn Sie sich etwas wünschen könnten: Was würden Sie sich wünschen, was die Leute über die Kombination von Dijana Dimitrovska und KoRo sagen würden?

Ich würde mir wünschen, dass Leute sagen: Die Kombination von Dijana Dimitrovska und Koro hat die Snackindustrie neu definiert. Ich stelle mir eine Welt vor, in der Koro ein Synonym für Innovation, nachhaltigere Produkte und außergewöhnlichen Geschmack ist und in der meine Mitarbeit eine entscheidende Rolle bei der Verwirklichung dieser Vision gespielt haben. Letztendlich strebe ich danach, eine Marke zu schaffen, die nicht nur die Verbraucher*innen begeistert, sondern auch positive Veränderungen in der Branche anregt.

Dieses Interview wurde schriftlich geführt.

Anna Lena Hartmann (alh, Jahrgang 1997) ist seit August 2023 Werkstudentin bei der absatzwirtschaft. Im grünen Herzen Deutschlands aufgewaschen, lebt sie nun aufgrund ihres Germanistikstudiums in Leipzig. Zuvor verbrachte sie einige Jahre an der juristischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Ihr breites Wissens- und Interessenspektrum betrifft Themen wie Sport, Wirtschaft und Gesundheit.