Von Johannes Steger
Der Lacher der Woche: Eine Kanzlerin als Stand-up-Comedian
Gerade noch auf Staatsbesuch in der Slowakei, jetzt in Hamburg auf dem jährlichen IT-Gipfel der Bundesregierung. Als Kanzlerin hat man schon einiges auf der Agenda. Und gerade bei dieser Weltlage ziemlich viel im Kopf. Da kann es schon einmal passieren, dass man spontan den Faden verliert und partout nicht mehr weiß, was man eigentlich sagen wollte. Genauso ging es der womöglich vielbeschäftigsten Frau Deutschlands, Kanzlerin Angela Merkel, auf eben jenem Gipfel in Hamburg. Zum achten Mal waren Deutschlands IT-Größen zusammen gekommen, um zum Beispiel über Chancen und Risiken des digitalen Wandels zu sprechen. Auch Telekom-Chef Timotheus Höttges war da, sprach mit der Kanzlerin und erklärte ihr die drei „Fs“ des Netzausbaus. Frequenz, Förderung und was war noch einmal das Dritte? In ihrer Ansprache wollte ihr das dann nicht mehr in den Sinn kommen. Und da Herr Höttges keine große Erinnerungshilfe war, suchte die Kanzlerin vor den Anwesenden nach dem verschollenen „F“ – mit Humor. Als es ihr dann wieder einfiel, hatte sie die Lacher auf ihrer Seite.
Deutsches #Festnetz. #Merkel #neuland pic.twitter.com/jT0ZniZDOH
— Friedemann Weise (@FriedemannWeise) 23. Oktober 2014
Gar nicht zum Lachen zumute war Netzpolitiker Nico Lumma, der in seiner Kolumne auf „Handelsblatt Online“ die Effizienz des Gipfels in Frage stellte und darauf verwies: Letztes Jahr fand der IT-Gipfel übrigens nicht statt. Gemerkt hat es eigentlich niemand. Das gesuchte Wort war übrigens „Festnetz“.
Der Aufreger der Woche: Geschmacklose Kaffeesahne
Dass einem bei dieser Kaffeesahne aus der Schweiz übel werden kann, hat weniger mit dem Inhalt als viel mehr mit der Verpackung zu tun. Denn in der Schweizer Supermarktkette Migros wurden Kaffeesahne-Töpfchen mit Hitler-Konterfei zum Verkauf angeboten, berichten unter anderem die „Ruhrnachrichten “. Migros ist peinlich berührt, spricht von einem „unverzeihlichen Fehler“. Der Hersteller findet die Kritik übertrieben, dieser Teil der Geschichte könne doch nicht ignoriert werden. Damit mag er zwar Recht haben, warum man diesen Teil der Geschichte aber auf Kaffeesahne-Pöttchen drucken muss, bleibt unbeantwortet. Falls dem Hersteller mal die Ideen ausgehen: Die Geschichte hat genug Massenmörder zu bieten, das reicht bestimmt für eine ganze Sammeledition.
Die Highlights der Woche auf absatzwirtschaft.de:
>>> Ostmarken-Patriotismus schwächt sich ab
>>> Schluss mit “Storytelling”
>>> Das 1×1 der Selbstvermarktung
Der Aufsteiger der Woche: Apple meldet sich zurück
Immer wieder konnte man in den letzten Wochen über Apple Witze reißen. Hairgate, Bendgate, iPad-Leak und dann war ja da noch das U2-Album, das sich nicht löschen ließ. Doch der Popularität des Konzerns tut das keinen Abbruch. Denn das neue iPhone lässt bei Apple die Kassen klingeln. Bis Ende September wurden insgesamt über 39 Millionen Smartphones verkauft. Das Quartalsergebnis springt um eine ganze Milliarde nach oben – und schon spricht keiner mehr vom Bendgate.
Die Untersuchung der Woche: Vierbeiner im Parlament
Der Tower hat seine Raben, der Buckingham Palast die Corgies. Und auch das britische Parlament hat seine eigenen tierischen Bewohner. Nur leider sind die nicht so beliebt wie ihre Kollegen. Denn der Sitz der Legislative hat ein akutes Mäuseproblem. Um das jetzt in den Griff zu bekommen, schlug ein Untersuchungsbericht die Anschaffung von Katzen vor. Patrollieren also bald Samtpfoten in Westminster? Die ganze Geschichte lesen Sie hier.
Das Video der Woche: Eine unerwartete Reise
„Im Fall eines Druckverlustes in der Kabine fallen automatisch Sauerstoffmasken aus der Deckenverkleidung über Ihnen.“ So oder so ähnlich erklingt es auf jedem Flug, egal, wohin das Flugzeug auch fliegen wird. Auch bei Air New Zealand hört sich das so an. Nur hat das dazugehörige Video so gar nichts mit den trockenen Sicherheitsinstruktionen zu tun, die man aus dem Flugzeug sonst so kennt.