Die Social-Video-Trends 2025 

Authentische Videos schaffen unmittelbare Verbindungen zwischen Marken und Zielgruppen. Von Effizienz bis Storytelling: Die Social-Video-Trends 2025 - unser Gastautor gibt Unternehmen Tipps, worauf sie bei der Produktion achten sollten.
Aaron Brückner ist Gründer und Co-Geschäftsführer von Social Attention.
Aaron Brückner ist Gründer und Co-Geschäftsführer von Social Attention. (© Lucas Coersten, Montage: Lars Deutsch)

Social Videos sind mehr als ein Marketinginstrument. Sie sind heute das Mittel der Wahl, um für ein Unternehmen oder eine Marke Reichweite, Vertrauen und Authentizität zu generieren. Die Herausforderung lautet nicht mehr: „Sollen wir Video machen?“, sondern: „Wie machen wir Video richtig?“ Ich sehe drei große Trends, die 2025 die Produktion, Verbreitung und Wirkung von Videos prägen werden. 

Effizienz auf allen Plattformen: Weniger Aufwand, mehr Reichweite 

Angespannte wirtschaftliche Bedingungen und sinkende Marketingbudgets zwingen Unternehmen dazu, smarter zu arbeiten: Effizienz ist das Gebot der Stunde. Für Marketingabteilungen heißt das: Reichweite über alle Social-Media-Plattformen hinweg skalieren. In diesem Jahr haben alle Plattformen die Maximallänge für Videos nach oben gesetzt. Zuletzt auch YouTube Shorts, das bis vor einigen Wochen noch an der 60 Sekunden Obergrenze festgehalten hatte. Jetzt sind maximal drei Minuten möglich und das macht die Content-Produktion at scale viel einfacher. Marken können Inhalte plattformübergreifend einfacher recyceln. In Summe: Der Produktionsaufwand sinkt – die Reichweite steigt. 

Auch KI wird für die Effizienz eine entscheidende Rolle spielen. KI-Tools ermöglichen schon heute unter anderem eine effizientere Skripterstellung, was in der Praxis eine Zeitersparnis von bis zu 50 Prozent bedeutet. Durch KI wird es für Unternehmen möglich sein, mit begrenzten Ressourcen, qualitativ hochwertige Inhalte zu produzieren und effektiv zu verbreiten.  

Vom Reden zum Zeigen: Der Abschied vom „Talking Head“ 

Es zeichnet sich jetzt schon ab: Die Tage des klassischen „Talking Head“-Formats sind gezählt. Videos, in denen Personen vor der Kamera sprechen, wirken zunehmend statisch und austauschbar. 2025 liegt der Fokus auf aufwendigen Sets, visuellen Inszenierungen und narrativen Strukturen. Das wird der neue Standard. Die durch KI eingesparte Zeit sollte also in die kreative Ideenfindung, Ausgestaltung und aufwendigere Drehs fließen. 

Die Stärke von Videos liegt genau darin, komplexe Themen anschaulich und emotional aufzubereiten. Ein Beispiel aus der Praxis: Für die Ahorn Gruppe, Deutschlands größtes Bestattungsunternehmen, haben wir für den Kanal @derTod_undwir ein Format entwickelt, das einen Blick hinter die Kulissen gewährt. Anstatt nur zu erklären, was passiert, zeigt das Video eindrucksvoll, wie eine verstorbene Person versorgt wird. Alle diese Videos haben überdurchschnittliche, sechsstellige Aufrufzahlen. Marken und Unternehmen, die narrative Formate priorisieren und komplexe Themen visuell erlebbar machen, werden 2025 aus der Masse herausstechen.  

TikTok-isierung der Arbeitswelt: Videokompetenz wird zur Pflicht 

Nicht nur Marketingverantwortliche müssen im nächsten Jahr Videokompetenz beweisen, sondern alle Personen in einem Unternehmen. TikTok hat nicht nur das Konsumverhalten geprägt, sondern verändert auch die Arbeitswelt. 2025 wird Social Video zur Kernkompetenz. Jedes Teammitglied muss grundlegende Videokompetenzen entwickeln: von der Ideenfindung über die Aufnahme bis hin zum Schnitt. Die notwendige Technik (ein Smartphone) hat mittlerweile jede Person in der Hosentasche. Die Soft Skills kann man sich durch Übung selbst beibringen. Videokompetenz wird für Unternehmen und Mitarbeitende zum Wettbewerbsvorteil. Und gerade Berufe, in denen Mitarbeitende nicht vor dem Laptop sitzen, sind prädestiniert für Social Video: Sie können genau die Einblicke hinter die Kulissen bieten, die andere interessieren.   

Deshalb gilt: Der Trend geht zurück zu unperfektem Content. Die frühen Tage von TikTok waren von spontanen, authentischen Videos geprägt. In der Zwischenzeit hat sich der Content im Sinne von Hochglanz-Videos perfektioniert. Aber durch den Video-Trend auch in der Arbeitswelt, den man ganz deutlich am LinkedIn-Video-Feed sieht, wird es wieder unperfekter und experimenteller. Das Ziel ist nicht Perfektion, sondern Authentizität, Experimentierfreude und gute Geschichten. Teams, die mutig und experimentierfreudig sind, können sich damit neue Zielgruppen erschließen. 

Wer Geschichten erzählt, gewinnt den Kampf um Aufmerksamkeit 

2025 wird Social Video nicht nur ein weiteres Werkzeug im Marketing-Mix sein, sondern das Mittel der Wahl, um Zielgruppen zu erreichen. Marken und Unternehmen sollten auf Effizienz, teamweite Videokompetenz und emotionales Storytelling setzen. Und das ist entscheidend: Geschichten zu erzählen, die wirklich berühren. Denn während Formate und Algorithmen kommen und gehen, bleibt eines unverändert: die Kraft einer gut erzählten Geschichte.