In einem gemeinsamen Projekt untersuchten SEMrush und Brandwatch die Search- und Social-Media-Daten zu deutschen Supermärkten und Discountern. In der Analyse wurden Aldi, Edeka, Kaufland, Lidl, Marktkauf, Netto, Norma, Penny, Real, Rewe und Tegut näher betrachtet.
Fast 40 Prozent der Suchanfragen über Supermärkte suchen konkret nach Sonderangeboten, Prospekten und Produkten im Sortiment. Auf dem zweiten Platz mit 23 Prozent liegen Suchen, die Informationen nach konkreten Filialen einholen, wie zum Beispiel Angebot an Filialen in bestimmten Städten oder konkrete Öffnungszeiten. Mit knapp 11 Prozent suchen Online-Nutzer nach Services der Dienstleister. Diese Services sind Zusatzleistungen, die die Supermärkte und Discounter anbieten, wie zum Beispiel Mobilfunkangebote oder Reiseservices. So bietet etwa Edeka ein Wissensportal und Rewe Pauschalreisen an.
Küchenmaschinen sind heiß begehrt
Eine Aufteilung der Unternehmen in Supermärkte mit Onlineshop und Supermärkte ohne Onlineshop zeigt interessante Unterschiede. Bei Supermärkten, die über einen Onlineshop verfügen, wird am häufigsten nach Küchenmaschinen gesucht, gefolgt von Fernsehern und Matratzen. Auch bei Supermärkten ohne Onlineshop liegen Küchenmaschinen auf Platz eins. Allerdings wird hier mit großem Abstand nach dem Begriff “Thermomix” gesucht. Thermomix ist eine bekannte Küchenmaschine der Firma Vorwerk. Diese Suchanfragen zeigen, dass die Online-Nutzer gerne einen Thermomix hätten, ihnen der Preis aber zu hoch ist und sie auf der Suche nach einer günstigeren Alternative sind. Auf dem zweiten Platz bei Supermärkten ohne Onlineshop liegen Tablets, gefolgt von Eis auf dem dritten Platz.
Über Lidl wird online am häufigsten gesprochen
Im Social Web zeigt sich, dass am häufigsten über den Discounter Lidl gesprochen wird, gefolgt von Rewe und Aldi. Lidl ist mit mehr als 45.000 Erwähnungen der klare Sieger, Rewe kommt auf gut 40.000. Kaufland, Real, Netto, Penny, Norma und Marktkauf führen mit weniger als 10.000 Erwähnungen ein relatives Schattendasein im sozialen Web. Mit einbezogen wurden Erwähnungen aus sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter und Instagram sowie Blogs, Foren und News-Seiten.
Zwischen dem, was Supermärkte am häufigsten posten (links), und was das Publikum am liebsten wissen will (rechts), herrscht eine große Diskrepanz: Wie man sieht, stimmt beides nicht überein. Über den Dauerbrenner Gewinnspiele besteht Konsens: Sie werden am häufigsten beworben und auch am häufigsten nachgefragt. Das breite Angebot der Einzelhandelsketten an Kochrezepten wird vom Publikum auf weniger geliebt. Da haben sie es wahrscheinlich schwer, es mit den etablierten Rezept-Communitys im Internet aufzunehmen.
In den Unterschieden versteckt sich aber auch eine gute Nachricht für die Supermärkte: Die Nutzer wollen mehr über ihre aktuellen Angebote wissen.
Wie oft suchen Nutzer nach Markennamen mit dem Wort „Online“?
Unter den Supermärkten und Discountern mit Onlineshop erzielt Edeka mit 45,5 Prozent den höchsten Wert bei angebotsbezogenen Suchanfragen. Dies kann auf das dichte Filialnetz und die Bekanntheit der Marke Edeka zurückgeführt werden. Den zweiten Platz belegt Lidl mit 36,5 Prozent.
Auf den niedrigsten Wert kommt Real mit 29,9 Prozent. Die Abstände sind hier aber insgesamt nicht sehr groß.
Wie die Suchanfragen nach Onlineshops zeigen, haben die Kunden durchaus Interesse, beim Supermarkt oder Discounter ihrer Wahl online einzukaufen. Vor allem bei Aldi bleibt ein großes Nachfragevolumen unbeantwortet.
Zur Studie: In einem gemeinsamen Projekt untersuchten SEMrush,der Anbieter der All-in-one Toolbox für Online Marketer, und Brandwatch, ein Social Listening-Anbieter, das Online-Suchverhalten und die Online-Gespräche von Verbrauchern zum Thema Supermärkte. Die Kooperation verbindet Suchanfrage-Daten auf Google mit Social Data und liefert durch diese Verbindung tiefergehende und umfassendere Erkenntnisse über Verbraucher. Es wurden die Top-100-Suchanfragen bei Google, die sich auf die Supermärkte bezogen, in die Analyse einbezogen. Für die Social-Analyse wurden die deutschsprachigen Gespräche zu den Supermärkten auf Facebook, Twitter, Instagram, News-Seiten, Blogs, Foren, Review-Seiten und Video- und Fotoplattformen ausgewertet. Der Untersuchungszeitraum belief sich vom 22. November 2016 bis 5. Januar 2017.